Tiny Hotel ‘Mysaess’ soll wachsen

Das Start-up hinter dem mobilen Hotel will sich und seine Expansion mittels Crowdfunding finanzieren.
Das ganz aus Holz gebaute mySaess kann überall aufgestellt werden. Minimalistisch & Nachhaltig. © mySaess

Ein Prototyp des mobilen Häuschens, das überall aufgestellt werden kann, ist seit September 2020 im Einsatz. Um das Projekt weiterentwickeln zu können, hat das Start-up eine Crowdfunding-Initiative gestartet.

‘Das Mysaess ist eine mobile Unterkunft, die auf einem fahrbaren Untersatz steht.’ So simpel ist die Beschreibung dieses neuartigen Angebots. Natürlich steckt viel mehr im  Konzept des Berner Designers Jérôme Rütsche:

Das knapp zehn Quadratmeter grosse Mysaess bietet Platz für vier Leute © mySaess

Das knapp zehn Quadratmeter grosse, aus Holz gebaute Mysaess ist so gestaltet, dass es Schlafplätze für bis zu vier Personen bietet, zudem einen Küchenbereich, eine Toilette, Strom und Wasser sowie eine Fussbodenheizung.

«Wir wollten auf kleinstem Raum ein gutes Raumgefühl erzeugen», sagt Rütsche dazu. Natürliche Materialien wie Wolle, Holz und Linoleum schaffen Atmosphäre. Ein grosses Vorzelt, das an ein Tipi oder eine Jurte erinnert, erweitert den Wohnraum nach draussen, wo eine Feuerschale zusätzliche Ambiance schafft und zum Bräteln einlädt. «Das Zelt unterstreicht den nomadischen Charakter des Mysaess», ergänzt Rütsche.

Das mobile Häuschen wurde nachhaltig produziert © Pascale Amez

Bei der Konzeption  haben die Initianten Wert auf Stil und Handwerk gelegt. Es  wird in Bern von regionalen Schreinern, Wagenbauern und Zeltnähern gebaut und kann in Serie gebaut werden. Bettzeug, Matratzen und Geschirr stammen aus Schweizer Kleinbetrieben.

Der erste Prototyp, der überall aufgestellt werden kann, wird seit September 2020 getestet und hat schon mehrere hundert Gäste beherbergt.

Bisher stand es unter anderem auf einem Bauernhof im Naturpark Gantrisch. Bis Ende Juni findet es sich nun in der sanften Hügellandschaft von Oberbalm zwischen Bern und Schwarzenburg.

Jérôme Rütsche, lnitiant Mysaess © mySaess

Die Betreiber übernehmen den Auf- und Abbau und kümmern sich um die Buchungen. Bisher waren Landwirtschaftsbetriebe die Partner; es kämen aber auch Hotels, Tourismusorganisationen oder Gemeinden in Frage, sagt Rütsche. Zudem kann ein Mysaess auch gekauft werden. Der Preis startet bei CHF 58’000.

Um weitere Einheiten zu finanzieren, haben die Initianten auf crowdify.net einen Crowdfunding-Aufruf gestartet, das bis Ende April CHF 250’000 erbringen soll. Vorerst sind fünf neue Mysaess geplant, längerfristig auch mehr.

Im Idealfall sollte sich deren Verbreitung über die Region Bern hinaus in die ganze Schweiz erstrecken. «Unser Ziel ist die sanfte Tourismusförderung und das Bereitstellen eines nachhaltigen Ökosystems – so machen wir beispielsweise auch regionale Produkte und Dienstleistungen über unsere Website buchbar», sagt Jérôme Rütsche. (MICE-tip)