Afrika-Tourismus schon bald auf Vor-Corona-Niveau?

Der Reisesektor soll in den nächsten 10 Jahren rund 14 Millionen Arbeitsplätze schaffen.
Walking Safari mit Massai Guide. ©Bush Legends/Angama Mara

Seit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen in den afrikanischen Destinationen entwickelt sich der Tourismus positiv. Die Einreisezahlen und Einnahmen aus dem Tourismus steigen stetig an. Entsprechend optimistisch zeigt sich der World Travel & Tourism Council, was die langfristige Schaffung von Arbeitsplätzen im afrikanischen Reisesektor betrifft, wie die das deutsche Afrika-Tourismus-Forum Voice4Africa schreibt.

Der Afrika-Tourismus berge ein grosses Potenzial, Arbeitsplätze in den Ferienregionen zu schaffen und dadurch nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, so die internationale Reise- und Tourismusorganisation. Der aktuelle Economic Impact Report des World Travel & Tourism Council zeige, dass der afrikanische Tourismussektor in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund 14 Millionen neue Arbeitsplätze auf dem Kontinent schaffen werde.

Wachstumsmotor Tourismus

Dem Bericht zufolge soll das Bruttoinlandsprodukt aus dem Reisesektor zwischen 2022 und 2032 voraussichtlich um durchschnittlich 6,8% pro Jahr wachsen, mehr als das Doppelte der Wachstumsrate von 3,3% der Gesamtwirtschaft der Region. Die Tourismusorganisation zeigt sich auch optimistisch, was die kurzfristigen Einnahmen aus dem Afrika-Tourismus betrifft, die sich bis 2023 dem Niveau vor der Pandemie annähern könnten – nur 9% unter dem Niveau von 2019.

Die afrikanischen Destinationen vermelden einen signifikanten Anstieg der Touristenankünfte in der ersten Jahreshälfte von 2022. So war beispielsweise laut der tansanischen Regierung die Zahl der Touristenankünfte im Juli 2022 mehr als doppelt so hoch als im Vergleichsmonat 2021. Die touristischen Einreisezahlen im Juli 2022 stiegen von 81’307 auf 166’736, was einem Anstieg von 105,1% entspricht. Die Touristenankünfte im Zeitraum Januar bis Juli 2022 lagen um 62,7% höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Faire und nachhaltige Arbeitsplätze 

Wie können Reisende sicherstellen, dass durch ihre Afrikareise nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden? Mittelständische Spezialveranstalter bieten hier Transparenz und bauen auf langjährige Kontakte in den Reisezielen.

Spezialisten legen oft Wert auf sozial gerechte Strukturen bei den Partnerunternehmen vor Ort. Bei der Auswahl neuer Partner wird auf angemessene Bezahlung und Arbeitsbedingungen sowie geschlechtliche Gleichberechtigung geachtet.

Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wird sichergestellt, dass die Ausgaben der Reisenden hauptsächlich vor Ort umgesetzt werden und so im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Armut helfen. Lokale Partneragenturen stellen bevorzugt einheimische Mitarbeiter ein und unterstützen lokal ansässige Tourismusinitiativen und Zulieferer. So können bis zu mehr als die Hälfte eines Reisepreises in die lokale Wertschöpfung fliessen. (TI)