Die Streikwelle an Deutschen Flughäfen nimmt kein Ende: am Freitag, 2. September, fallen erneut Flüge aus. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland, vor allem ab Frankfurt und München, der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Lufthansa Cargo; damit rund 800 Flüge mit voraussichtlich 130’000 Passagieren.
Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der grössten deutschen Airline für einen ganzen Tag nahezu lahmgelegt. Es fielen über 1000 Flüge aus, rund 134’000 Passagiere waren betroffen. Trotz der fehlenden Piloten will die Lufthansa dennoch einen Notflugplan für den Freitag aufstellen. Fluggäste werden gebeten, sich fortlaufend online zu ihrem Flug zu informieren.
Alle Flüge von Eurowings Discover (4Y) finden wie geplant statt. Dazu zählen neben allen Flügen mit 4Y-Flugnummer auch die Flüge mit den Lufthansa-Flugnummern LH4200 – LH4499.
Diesmal ist es die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, die ihre Piloten zum Streik aufruft. Hintergrund sind gescheiterte Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert für die rund 5000 Kapitäne und Ersten Offiziere Gehaltssteigerungen von 5,5% im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.
Ein weiterer Konflikt bahnt sich im Bezug auf die künftige Strategie des Konzerns an. In der Vergangenheit hatte sich die Gewerkschaft die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschliesslich von den Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen. Die Lufthansa hatte während der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung ‘Cityline 2’ soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen. (TI)
