Griechische Touristiker verlangen Halbierung der MwSt

Hoteliers und Restaurateure sehen ihr Geschäft in Gefahr.
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Die griechischen Verbände des Gastgewerbes und der F&B-Dienstleistungen sind besorgt über die Wettbewerbsfähigkeit von Griechenlands Tourismus. Dieser ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes und steht für fast 12% der Jobs.

Die Höhe der indirekten Steuern in Griechenland für die Branche sei ein «erheblicher belastender und entwicklungshemmender» Faktor, zitiert das Fachportal Greek Travel Pages (GTP) die Verbände. Diese wiesen darüber hinaus auf die Energiekosten als eine weitere grosse Herausforderung der gegenwärtigen Zeit hin.

Der Generalsekretär der Panhellenischen Vereinigung der Restaurantunternehmen (POESE), Yiannis Daveronis, betonte, dass die Senkung der Mehrwertsteuer im Gastgewerbe auf einen einstelligen Prozentsatz (6% statt derzeit 13%) und die Einführung eines festen Energiepreises für Restaurants, Cafés und Bars eine grosse Hilfe für die Branche wären. «Solange die Energiekrise zusammen mit den steigenden Rohstoffpreisen anhält, wird der F&B-Sektor im Jahr 2023 mit einer schwierigen Situation konfrontiert sein», betonte Daveronis.

Auch der Präsident der Hellenic Hoteliers Federation, Grigoris Tasios, verlangte eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Unterkünfte, ebenfalls von derzeit 13% auf 6%, sowie eine Regulierung der Kurzzeitvermietung in Griechenland. «Dies sind Forderungen, von denen wir glauben, dass sie die Qualität des touristischen Angebots in unserem Land insgesamt verbessern können», sagte er.

Sofika Papanikolaou, Generaldirektorin des Verbandes der Unternehmen für alkoholische Getränke (ENEAP), forderte, dass die Sonderverbrauchssteuer in Griechenland näher am EU-Durchschnitt liegen solle. «Unsere Forderung nach einer Senkung der Sonderverbrauchssteuer auf alkoholische Getränke zielt auch darauf ab, die Entwicklungsperspektive der F&B- und Gastgewerbeunternehmen zu unterstützen», sagte sie und fügte hinzu, dass die Besteuerung und die steigenden Rohstoffkosten die grössten Probleme sind, mit denen die Unternehmen der Branche zu kämpfen haben.

«Wenn man bedenkt, dass der Steuersatz in Griechenland bis zu fünfmal höher ist als in den Märkten, die direkt konkurrierende Reiseziele sind, beeinträchtigt dies die Wettbewerbsfähigkeit unseres Tourismusprodukts», fügte Papanikolaou hinzu. So liegt etwa die Steuer auf dem Einzelhandelspreis einer Flasche Wodka in Griechenland bei EUR 7.14, in Spanien bei EUR 2.70, in Italien bei EUR 2.90 und Nordmazedonien sogar nur bei EUR 1.54.

Haris Mavrakis, Präsident des griechischen Verbandes der Spirituosenhersteller (SEAOP), betonte, dass die Auswirkungen der Überbesteuerung auf den Sektor «dramatisch» seien. Mavrakis zufolge ist der Verbrauch von Getränken aus griechischer Produktion zwischen 2010 und 2019 um 34,2% zurückgegangen. (TI)