Laura Meyer: «Neue Dinge früh auszuprobieren, ist uns wichtig»

Hotelplan erobert das Metaverse.
Hotelplan präsentiert sich im Metaverse ©CW

Am vergangenen Donnerstagabend (13.04) präsentierte Hotelplan Suisse seinen eigenen Space im Metaverse und lud die virtuell Teilnehmenden ein, die Möglichkeiten dieser neuen Technologie zu entdecken.

Simon Göldi, Director Marketing Hotelplan Suisse, begrüsste die rund 35 Gäste, die der Einladung folgten und erklärte zunächst die Basics des Spatial Space, der eigens für Hotelplan kreiert wurde. Nachdem alle Anwesenden die doch relativ intuitive Bedienung des eigenen Avatars unter Kontrolle hatten, konnte die Umgebung erkundet werden.

Zürich, London, Griechenland & Afrika
Hotelplan Space im Metaverse ©CW

Der Hotelplan Space besteht aus einem kreisförmigen Saal, von dem aus drei verschiedene Destinationen ganz einfach besucht werden können. Mit wenigen Schritten gelangt man von Zürich nach London, Griechenland oder Afrika und kann einen kleinen Einblick in die Destination erhalten.

Die gut platzierte Werbung für die jeweilige Destination darf logischerweise auch nicht fehlen. Beim Klick auf das Plakat öffnet sich automatisch die Buchungsseite der jeweiligen Destination in einem neuen Browser-Fenster und ermöglicht sogleich das Reservieren einer Reise mit Hotelplan.

Tanzen in Griechenland

Auch eine kurze Destinationspräsentation durfte nicht fehlen: Yannis Dimitriadis (CEO AVRA Tours) konnte live via Videopräsentation eingeschalten werden und gab Einblicke in die aktuell stattfindenden Osterfeierlichkeiten in Griechenland.

Zum Abschied von Yannis Dimitriadis wurden die Teilnehmenden aufgefordert, mit ihren Avataren eine kleine Tanzeinlage hinzulegen. Diese Funktion ermöglicht Spatial mit einfachen Tastenkombinationen. Zu griechischer Musik bewegten sich sogleich 35 Avatare, was einen doch sehr unterhaltsamen Anblick ergab.

Metaverse & Tourismus

Die Frage, wie das Metaverse in der Tourismusbranche eingesetzt werden kann und wie Hotelplan zukünftig damit umgehen will, wurde danach in einer Podiumsdiskussion thematisiert.

An dieser Podiumsdiskussion nahmen Laura Meyer (CEO Hotelplan Group), Nicole Pfammatter (CEO Hotelplan Suisse), Roger Oberholzer (CEO Metaverse Academy) und Prof. Armin Brysch (Fakultät Tourismus-Management Hochschule Kempten) teil.

«Neue Dinge früh auszuprobieren, ist uns wichtig», sagt Laura Meyer und betont, dass das Metaverse zukünftig für die Branche sehr interessant sein kann. «Für Destinationen und Unterkünfte kann das Metaverse mit seinen virtuellen Spaces spannend sein, um Kunden das Produkt näher veranschaulichen zu können.»

Auch Roger Oberholzer, sieht grosses Potential im Metaverse: «Inspiration ist in der Reisebranche sehr wichtig. Es ist schon sehr beeindruckend, was über VR (Virtual Reality) möglich ist. Ich denke, dass jedes Unternehmen den Weg in die virtuelle Zukunft gehen sollte.»

Hotelplan sieht mehrere mögliche Einsatzgebiete für den eigenen Metaverse Space, so Meyer. Kunden könnten hier empfangen werden und die Möglichkeit erhalten, sich inspirieren zu lassen und ihre Reise in diesem Umfeld zu buchen. Zudem könnten Destinationsschulungen für Mitarbeitende im Metaverse durchgeführt werden, vor allem für Destinationen, die IRL (in real life) nicht einfach zu besuchen sind.

Können wir bald Zeitreisen veranstalten? 

Prof. Armin Brysch geht sogar noch weiter: «Ich bin der Meinung, dass es nicht nur zur Inspiration genutzt werden kann. Ich glaube, es wird auch neue virtuelle Erlebnisse geben, die für sich selber stehen», so Brysch. Er sieht im Metaverse ein Potential zur Erweiterung des touristischen Erlebnisses, vor allem im Bereich Kultur und Kunst.

«Zeitreisen könnten auch ein grosses Potential haben», so Brysch. Man stelle sich vor, man könne Leonardo da Vinci in seinem Studio über die Schulter schauen, wenn er die Mona Lisa malt oder seine Lieblingsepoche hautnah erleben.

Ob das Metaverse denn das Aus für die Reisebranche sein wird, verneint Laura Meyer: «Reisen ist ein Erlebnis für alle Sinne und ich glaube das Metaverse ist hier noch weit weg.» Doch als Inspirationsquelle für Reisende sieht Meyer durchaus Potential in der neuen Technologie.

Sind Herr und Frau Schweizer bereit für das Metaverse?

«Ich glaube heute sind sie es noch nicht, aber ich sehe die vielen Möglichkeiten, die wir unseren Kunden und Mitarbeitenden anbieten können», sagt Nicole Pfammatter. Das Interesse, vor allem der jungen Mitarbeitenden der Hotelplan Gruppe, sei gross.

Eine neue Studie zum Thema Metaverse zeigt laut Roger Oberholzer, dass die Schweiz der neuen Technologie gegenüber sehr positiv eingestellt sei. Jedoch hätten nur 7% der Unternehmen zurzeit laufende Projekte in diesem Bereich. 70% seien aber daran interessiert, in den kommenden zwei Jahren aktiv zu werden.

Der Hotelplan Space ist weiterhin zugänglich und eine Beratung im Metaverse wäre theoretisch möglich, so Pfammatter. «Es wäre möglich, aber es müsste auf Termin sein, da wir zurzeit noch niemanden haben, der 24 Stunden im Metaverse angestellt ist.»

Nach der Podiumsdiskussion verabschiedet Simon Göldi die Gäste und bedankte sich bei seinem Team: «Ich bin begeistert, wie alles so toll über die Bühne gegangen ist. Ich möchte meinem Team meinen ganz herzlichen Dank dafür aussprechen.»

Die Teilnehmenden hatten am Ende der Veranstaltung noch Zeit, den Hotelplan Space frei zu erkunden. Nach einem letzten Abstecher nach Afrika und einem Erinnerungsfoto in Griechenland loggt sich auch das TRAVEL INSIDE aus und kehrt in die Realität zurück.

Chloé Weilenmann