Grosses Interesse an Tschechien

Der Czechia Travel Trade Day fand zum sechsten Mal statt, diesmal in der südmährischen Stadt Brno. TRAVEL INSIDE Reporterin Gabrielle Attinger berichtet.
Alle Teilnehmenden des Czechia Travel Trade Day 2023 beim Fototermin in der Lobby des Hotels Courtyard by Marriott Brno ©GA

Seit 2016 veranstaltet die Tschechische Zentrale für Tourismus, Czech Tourism, jeweils im Frühling eine Fachmesse für Veranstalter und touristische Dienstleistungsunternehmen– mit einem Unterbruch in den Jahren 2020 und 2021.

Jan Herget eröffnet den Czechia Travel Trade Day 2023 in Brno ©GA

Für die diesjährige Austragung reisten 77 TO aus 23 Ländern nach Brünn, der zweitgrössten Stadt des Landes. Auffallend viele kamen von weit her, etwa von Mexiko, Indonesien, Taiwan und Südkorea.

Sie trafen auf 100 potenzielle Geschäftspartnerinnen und -partner aus Tschechien. Auf der Anbieterseite war der Event damit ausgebucht.

Die Rückmeldungen von deutschen und österreichischen TOs waren durchwegs positiv (aus der Schweiz war niemand dabei). Die meisten hatten sich auf einem der über das Wochenende durchgeführten Famtrips drei Tage in Südmähren umgesehen und dabei Ideen für neue Reiseangebote gesammelt.

Begleitet wurden sie dabei von der Direktorin von Czech Tourism Deutschland, Markéta Chaloupková, und dem Direktor der Vertretung für den Österreichischen und Schweizer Markt in Wien, Roman Hrdina.

Der Tourismus in Südmähren hat sich, wie in ganz Tschechien, nach der Pandemie wieder erholt. Insgesamt zählte das Land 2022 über 19 Millionen Besuchende gegenüber knapp 21 Millionen im Jahr 2019. Nach Südmähren kamen 2022 1,9 Millionen gegenüber 2,1 Millionen 2019. Doch die an der Grenze zu Niederösterreich gelegene Region lebt vom inländischen Tourismus. Drei Viertel der Gäste sind Tschechinnen und Tschechen.

Ziel der Famtrips im Vorfeld des Czechia Travel Trade Day war es denn auch, das Potential Südmährens für ausländische Gäste aufzuzeigen: Die Landschaft wird geprägt von sanften Hügeln mit unzähligen Rebbergen. Velo- und Wanderrouten verbinden die Weindörfer mit ihren Kellergassen. Mittelalterliche Städte wie Znojmo und Mikulov lohnen einen Besuch, und um Brünn kennenzulernen, reichen auch zwei Tage nicht aus.

Roman Hrdina, Direktor der Vertretung in Wien (links), mit Jan Herget, Direktor von Czech Tourism ©GA

Zu reden gab an der Pressekonferenz zum Czechia Travel Trade Day der neue Landesname.

Laut Jan Herget, dem Direktor von Czech Tourism, werden künftig alle staatlichen Betriebe im Englischen den Namen Czechia gebrauchen und nicht mehr Czech Republic, «nach sehr, sehr langen Diskussionen», wie der Direktor betonte. Vor allem englischsprachige Medienschaffende irritierte diese neue Bezeichnung. Herget versicherte aber, dass deswegen nicht alle Dokumente neu gedruckt würden. Der alte Name wird sich also wohl noch eine Weile halten.

Gabrielle Attinger, Brno