Längere Aufenthalte dank Zuger Gästekarte

Zug Tourismus strebt als erste Tourismusorganisation in der Schweiz eine Zusammenarbeit mit Fairtiq an.
Das Hotel Zugertor ist Pilotpartner von Zug Tourismus ©zVg

Kostenfreier ÖV, gratis in alle Zuger Museen und eine Stadtführung, welche umsonst ist? Diese Vision will Zug Tourismus in den kommenden Jahren mit einer kantonalen Gästekarte verfolgen und umsetzen. Die in Zusammenarbeit mit Fairtiq geplante digitale Gästekarte ist eines der vielen Puzzlestücke, mit denen die Aufenthaltsdauer der Gäste im Kanton Zug verlängert werden soll.

Gemeinsamer Erlebnisraum über alle Gemeinden des Kantons

Im Grossraum Zug übernachten überwiegend Geschäftstouristen. Diese bescheren den Übernachtungsbetrieben unter der Woche zwar eine hohe Auslastung – von Freitag bis Sonntag sind in den Betrieben allerdings weiterhin freie Betten vorhanden. Mit Hilfe einer Zuger Gästekarte will Zug Tourismus sowohl Auslastung als auch Aufenthaltsdauer in den Unterkünften erhöhen.

Ebenfalls soll mit der Zuger Gästekarte ein gemeinsamer Erlebnisraum über alle Gemeinden hinweg geschaffen werden. Denn für den Gast spiele es keine Rolle, wo die Gemeindegrenzen beginnen oder enden, so Dominic Keller, Geschäftsführer von Zug Tourismus. Wichtig sei für den Gast, was er vor Ort und in den umliegenden Gebieten erleben kann. Daran wird sich Zug Tourismus orientieren – ganz im Interesse des Gastes.

Knackpunkt Finanzierung

Ein Knackpunkt stellt die Finanzierung eines so grossen und langfristigen Projektes dar. Ein grosser Kostenpunkt ist die gratis Nutzung des öffentlichen Verkehrs wie Bahn, Bus und Schiff. Um aussagekräftige Werte zu erhalten und die Finanzierung entsprechend aufzugleisen, startete Zug Tourismus als erste Tourismusorganisation in der Schweiz Ende Juni 2023 eine Pilotphase in Zusammenarbeit mit dem Tarifverbund Zug und der Berner App-Entwicklungsfirma Fairtiq.

Die Technologie des Berner Start-ups, welche das Benutzen des öffentlichen Verkehrs mit dem einzigartigen Billettkauf erheblich vereinfacht, wird auch von der SBB in der eigenen App verwendet. Dank dieser App-Lösung kann Zug Tourismus die Nutzung des ÖV der Gäste analysieren. Nach der Pilotphase werden im Herbst die Daten ausgewertet und ein langfristiges Finanzierungsmodell für die Gästekarte erarbeitet. Parallel dazu finden Gespräche mit möglichen Technologieanbietern statt, damit die digitale Lösung ab 2024 allen Übernachtungsgästen und der Hotellerie sowie Parahotellerie zur Verfügung steht. Pilotbetriebe sind das Parkhotel Citygarden und das Hotel Zugertor.

Um die Leistungen der digitalen Gästekarte finanzieren zu können, arbeitet Zug Tourismus auf politischer Ebene eng mit den 11 Gemeinden zusammen. Das gemeinsame Ziel: Die Aufhebung der gesetzlich festgelegten Obergrenze der Kurtaxe von CHF 2. (MICE-tip)