Ist CO2-Kompensation ein Betrug?

United-Chef Scott Kirby provoziert.
Scott Kirby. ©United

Scott Kirby, Chef der US-Airline United nennt die CO2-Kompensation im Rahmen von Klimaschutzprojekten schlicht einen Betrug. Airlines sollten lieber in nachhaltige Kraftstoffe und neue Technologien investieren.

Kirby nannte die in der Flugbranche weit verbreiteten CO2-Ausgleichsysteme an einer Veranstaltung des US-Magazins Politicoals «Greenwashing». Die meisten Öko-Initiativen von Airlines beträfen «Wälder, die nie abgeholzt werden, oder Bäume, die sowieso gepflanzt werden würden».

Ziel von United Airlines sei es dagegen, weniger CO2 auszustossen, unter anderem durch die Nutzung von nachhaltigen Treibstoffen, also Sustainable Aviation Fuel (SAF). Diesen Ansatz verfolgen auch andere Airlines, die ihren Passagieren die Möglichkeit geben, nicht nur Klimaschutzprojekte zu unterstützen, sondern auch Geld für die Entwicklung nachhaltigen Treibstoffs zu spenden.

Von den neuen Technologien ist Kirby am meisten vom «Direct-Air-Capture»-Verfahren überzeugt, durch das für verschiedene Zwecke wieder verwendbares Kohlenstoffdioxid aus der Luft gewonnen wird. Dabei strömt die Luft durch einen speziellen Filter, wobei ihr das CO2 entzogen wird.

Grundsätzlich sehen auch immer mehr Touristiker die klassische CO2-Kompensation kritisch. So etwa TUI-Chef Sebastian Ebel in einem Interview mit aerotelegraphf.com:  «Es geht darum, zu vermeiden, nicht zu kompensieren. Denn nur weil wir Zertifikate kaufen, ändert sich ja nicht unser Fußabdruck.»

Auch auf der Kundenseite stösst die CO2-Kompensation auf relativ wenig Interesse. Der Anteil kompensierender Reisender verharrt bei allen Airlines und Reiseanbietern zäh auf tiefen einstelligen Prozentzahlen.

(Business Traveltip)

 

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