Die Chur Bergbahnen wappnen sich für die Zukunft

Die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein trotzen dem schwierigen Geschäftsjahr 2022 und blicken in die Zukunft mit einer neuen Bahn.
©Bergbahnen Chur-Dreibündenstein AG

Die Chur Bergbahnen (BCD) sind mit 5’000 Aktionär*innen wohl die grösste Publikumsgesellschaft in Graubünden. An der von Präsident Andreas Riedi geleiteten Generalversammlung von Ende Oktober informierte die BCD über das vergangene Geschäftsjahr mit dem Sommer 2022 und Winter 2022/2023, die laufende uffa-Aktion und den Stand des Projektes der Ersatzanlage Neue Brambrüeschbahn.

Trotz eines Rückgangs der Wintergäste, konnte das Unternehmen dank des Rekordsommers ein ausgeglichenes Geschäftsergebnis präsentieren. Gemäss Geschäftsführer Patrick Arnet erreichte die BCD im vergangenen Geschäftsjahr trotz 25 Prozent weniger Ersteintritten (83’000 statt 111’000) aufgrund des besten Sommers der Geschichte und der Treue der uffa-Abonnent*innen ein achtbares Ergebnis.

In diesem sehr speziellen Geschäftsjahr wurden zwei Drittel des Transportumsatzes im Sommer erzielt (letztes Jahr 52 Prozent). Das Ertragsplus im Sommer betrug 23 Prozent. Insgesamt macht das uffa-Abo 37 Prozent des Transportertrages aus.

Auch die Gastronomie bekam den schlechten Winter zu spüren und musste eine Umsatzeinbusse von 9 Prozent in Kauf nehmen. Überaus erfreulich ist die Tatsache, dass der Anteil der selbst erarbeiteten Mittel am Gesamtumsatz von 2,9 Mio. stolze 86 Prozent
erreichte.

Im aktuellen Sommer 2023 sehen die Umsatzzahlen wiederum gut aus. Aktuell liegt der Umsatz nochmals acht Prozent höher als im vergangenen Rekord Sommer. Die Wintersaison startet am 9. Dezember 2023 mit dem Wochenendbetrieb. Ab dem 21. Dezember 2023 bis zum 17. März 2024 ist täglicher Betrieb. Der Sommerbetrieb 2024 startet ab dem 6. April 2024 an den Weekends. Vom 8. Juni bis 20. Oktober 2024 ist täglicher Betrieb.

Rückstand im Abo Verkauf

Geschäftsführer Patrick Arnet appellierte an die Aktionär*innen, auch das neue uffa-Abo zu kaufen. Der Bestelleingang sei mit erst 50 Prozent zurückhaltender als in den Vorjahren. Nur noch fünf Wochen Zeit haben die BCD, um die geforderten 1’117 uffa-Abos per Ende November 2023 zu verkaufen. Es braucht also einen Effort aller Brambrüeschfans, damit das Ganzjahres-Abo auch zum siebten Mal ab nur Fr. 259 angeboten werden kann.

Das uffa-Abo ermöglicht der BCD, den mittlerweile sehr kostenintensiven Bahnunterhalt selbst zu finanzieren. Für das attraktive Ganzjahresangebot wurden denn auch die Preise trotz höherer Energiekosten und Investitionen von einer halben Million in die Bahninfrastruktur nicht erhöht.

Die «Neue Brambrüeschbahn»

Es wurde eine Validierung des Budgets von 35 Mio. Franken für das Ersatzanlagenprojekt «Neue Brambrüeschbahn» durchgeführt, welche das Bundesamt für Verkehr (BAV) als ‘sorgfältig ausgearbeitet und vollständig’ beurteilte.

Die Dossiers umfassen auch die Themen Raumplanung und Umwelt. Die Umweltverbände WWF und Pro Natura unterstützen das Projekt. Der von der Stadt Chur in Auftrag gegebene Bericht wird Ende Jahr vorliegen. Letztlich hängt es massgeblich von diesem Bericht und dem politischen Prozess ab, ob der ambitionierte Eröffnungstermin der neuen Bahn im Dezember 2026 eingehalten werden kann.

Die neue Bahn soll eine 10er-Gondelbahn mit einer Mittelstation auf Fülian werden, diese soll so realisiert werden, dass es den jährlichen Betriebsbeitrag der Stadt Chur von aktuell Fr. 379’000 nicht mehr braucht.

Die Ausmasse der drei Stationen hängen dabei direkt von den technischen und betrieblichen Bedingungen der Bahn ab. Das separat finanzierte Panoramarestaurant in der Mittelstation ist auf dem Dach der Bergbahnstation geplant und hat keinen Einfluss auf die Investitionskosten der Bahn. (MICE-tip)