Eine Destination, die nirgends buchbar ist

Wieso fliegt Edelweiss ab und zu einen kleinen Schweizer Flughafen an?
©Edelweiss, Gemeinde Emmen / Montage: TRAVEL INSIDE

Hand aufs Herz – welcher Branchenprofi könnte den IATA-Code EML auf Anhieb einem Flughafen zuordnen? Und dieser liegt sogar in der Schweiz! Es handelt sich dabei um den Militärflugplatz Emmen in der Agglomeration von Luzern. Zivile Airlines sind dort nicht aktiv, aber trotzdem fliegt Edelweiss vier Mal jährlich dorthin, wie das Portal ‘Aerotelegraph’ weiss.

Der Militärflugplatz Emmen wird von der Luftwaffe der Schweizer Armee genutzt. Er ist auch die Homebase der Patrouille Suisse, der Pilotenschule Luftwaffe 85 oder der Fliegerstaffel 19 mit ihren Northrop F-5E Tiger II.

Die Kapazität ist auf lediglich 1000 Flugbewegungen jährlich kontingentiert, trotzdem wird diese Anzahl Starts und Landungen nicht ausgeschöpft. So starten vier Mal pro Jahr am Flugplatz Emmen auch Charterflüge nach Pristina. Diese sind als solche aber nicht buchbar, denn Bord des Airbus A320 von Edelweiss sitzen nicht Touristen, die in die Ferien fliegen oder Freunde im Kosovo besuchen wollen, sondern Soldatinnen und Soldaten. Denn die Schweizer Lufthansa-Tochter ist für den Transport der Swisscoy-Truppen mit rund 195 Angehörigen der Schweizer Armee zuständig.

Diese Schweizer Truppen im Kosovo werden alle sechs Monate ausgewechselt – dafür sind die Flüge von Edelweiss zwischen Emmen und Pristina da. «Die zwei Mal pro Jahr stattfindenden Wechsel des Swisscoy-Kontingents werden jeweils mittels einer Vor- und einer Hauptrotation durchgeführt», lässt ein Sprecher der Edelweiss auf Anfrage des ‘Aerotelegraph’ wissen. Die Fluglinie bekommt von der Schweizer Armee den Auftrag für den Truppentransport.

Damit ist aufgelöst, wieso man seinen Augen ruhig trauen darf, wenn im Einzugsgebiet von Luzern mal wieder eine Edelweiss-Maschine zur Landung ansetzt. (TI)