Das Comeback der Last-Minute-Preise

Eine Analyse von Holidaycheck zeigt eine überraschende Entwicklung: Die Pauschalreise- und Mietwagen-Preise für den Sommer sinken.
Die Kanareninsel Lanzarote verzeichnet aktuell mit Minus 22 Prozent die eklatanteste Preissenkung gegenüber dem April dieses Jahres. ©Jeziel Martín

In den vergangenen Jahren waren Last-Minute-Schnäppli für die Sommerferien recht rar. Heuer findet man hingegen eine ganze Reihe von Reisezielen, die zuletzt im Juni deutlich günstiger sind als noch im April. Ist das eine Art Comeback der Last-Minute-Preise?

Holidaycheck hat die Raten für Pauschalreisen von über 65 Veranstaltern und Mietwagen in der Langzeitanalyse beobachtet und zeigt auf, wo Reiselustige jetzt günstig Sonne tanken können und welche Gründe die Preisentwicklung hat. 

Fast 1’200 Euro weniger zahlt eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern für eine Woche Pauschalreise auf Lanzarote bei Buchung jetzt im Vergleich zu April 2024. Das Sparpotenzial für die Türkische Ägäis liegt im Schnitt ebenso bei fast 800 Euro pro Woche. Auch Familien, die pauschal nach Mallorca reisen, zahlen im Durchschnitt pro Woche fast 250 Euro weniger, als wenn sie im Frühling den Buchen-Button geklickt hätten.

Nina Hammer ©Holidaycheck

«Erfreulicherweise sehen wir aktuell zahlreiche Anzeichen für ein sehr gutes Last-Minute-Jahr. Eine Erklärung könnte dafür sein, dass Anfang des Jahres zunächst nur verhalten gebucht wurde. Durch die niedrigere Nachfrage sind gerade in hochpreisigen Regionen noch Kapazitäten frei, was nun zu sinkenden Raten führt», erklärt Nina Hammer, Reiseexpertin bei Holidaycheck.

Die im Durchschnitt günstigsten Pauschalreise-Preise pro Woche finden Reisende in Tunesien im Grossraum Monastir, in Ägypten in Hurghada und Safaga sowie in Marsa Alam El Quseir.

 Ob es sich bei den sinkenden Preisen um die Auswirkungen der FTI-Pleite handelt, kann nicht sicher belegt werden. Es sind zwar frei gewordene Kapazitäten am Markt, die nun zu günstigen Preisen noch verkauft werden – im Gegenzug sind aber auch Kapazitäten verloren gegangen durch die Insolvenz der FTI. 

Auch bei Mietwagen gehen die Preise Last-Minute runter 

Die Preise für die meisten Reiseziele in Spanien und Italien sind jetzt niedriger als sechs Wochen zuvor. Sie können aber jederzeit steigen, sobald die Nachfrage steigt, was in der Regel der Fall ist. Die Last-Minute-Tarife sind insgesamt noch etwas höher als im Vorjahr und werden voraussichtlich höher bleiben. Nur in Portugal haben sich die Preise nicht geändert, da sie bislang relativ niedrig waren. 

Das grösste Sparpotenzial bei der Last-Minute-Buchung eines Mietwagens bietet derzeit Málaga: Über 30 Prozent weniger kostet die Woche Mietwagen im Juli 2024 als noch im Frühjahr dieses Jahres – das sind über 60 Euro günstiger. (TI)