Bruchpilot sorgt für Flugchaos in Stuttgart

Wegen der Bauchlandung eines Privatpiloten ging am Internationalen Flughafen der Schwabenmetropole über Stunden gar nichts mehr.
Die Start- und Landebahn ist die Achillessehne des Stuttgarter Airports. ©Flughafen Stuttgart

Gross war der Unmut bei Tausenden von Passgieren, die am vergangenen Mittwochabend von zahlreichen Flugausfällen, Umleitungen und Verspätungen betroffen waren am Stuttgarter Flughafen Echterdingen.

Schuld daran war ein Privatpilot, der in einem  einmotorigen Leichtflieger des Typs Piaggio P-149 die Landung versemmelt hatte und so die Start- und Landebahn, die Lebensader des Stuttgarter Airports für mehrere Stunden ausser gefecht setzte. Es ging gar nichts mehr.

Die Landung wurde buchstäblich «verhagelt»

Der 65jährige Pilot war am frühen Abend zu einem Rundflug über die Schwäbische Alb aufgebrochen. Das Flugzeug, in dem er sass, wird normalerweise für Flüge zur Bekämpfung von Hagelschauern eingesetzt.

Als der Mann gegen 19.45 Uhr von seinem Rundflug zurückkam und vom Tower ordnungsgemäss die Landerlaubnis bekommen hatte, hat er diese auch wahrgenommen und auf der Piste aufgesetzt – dummerweise hatte er zuvor aber vergessen, das Fahrwerk auszufahren, und so schlitterte sein Flugzeug auf dem Rumpf mehrere hundert Meter über die Piste, bis es zum stillstand kam.

Die Piste musste natürlich sofort für den gesamten Flugverkehr gesperrt werden, was grad in der Sommerreisezeit ein erhebliches Chaos verursachte. Es dauerte mehrere Stunden, bis das stark beschädigte Flugzeug von der Piste abtransportiert und diese gereinigt werden konnte, damit wieder ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet war.

Zur Höhe des entstandenen Sachschadens könnten noch keine Angaben gemacht werden. Das Polizeirevier Flughafen habe die Ermittlungen aufgenommen. Für tausende Passagiere  endete derweil die Reise in Stuttgart oder begann dort eben gar nicht erst. Viele Flüge konnten nach München, Erfurt und Nürnberg umgeleitet werden. Die ‘Tagesschau’ berichtet von 14 gänzlich ausgefallenen und rund 30 verspäteten Flügen. Einige davon gingen erst am Donnerstagmorgen.

Glück im Unglück hatte indes der Bruchpilot, denn er schien die Sache wenigstens körperlich unbeschadet überstanden zu haben. (TI)