Aeropers und Cockpit checkten Schweizer Flughäfen

Der seit Jahren in Deutschland von der Vereinigung Cockpit (VC) durchgeführte Flughafencheck wurde dieses Jahr zum ersten Mal auf die Schweizer Flughäfen ausgeweitet.
Ostflügel Genf Flughafen © Genève Aéroport

Der seit Jahren in Deutschland von der Vereinigung Cockpit (VC) durchgeführte Flughafencheck wurde dieses Jahr zum ersten Mal auf die Schweizer Flughäfen ausgeweitet. Um die Flugsicherheit in Basel, Genf und Zürich weiter zu verbessern, wurde der Flughafen Check in Zusammenarbeit mit dem Pilotenverband Aeropers erstmals an den drei Schweizer Landesflughäfen angewendet.

«Dieser Schritt unterstreicht das Engagement beider Organisationen für höchste Sicherheitsstandards in der Luftfahrt», sagt Thomas Steffen, Pilot und Flugsicherheitsexperte der Aeropers. «Seit seiner Einführung im Jahr 1978 hat sich der Flughafencheck der VC in Deutschland als wichtiges Instrument etabliert, um Sicherheitsstandards an Flughäfen zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern», so Steffen weiter.

Der Flughafencheck wird von erfahrenen Berufspilotinnen und Piloten durchgeführt, die die Sicherheitsmassnahmen, Infrastruktur und das Notfallmanagement der Flughäfen umfassend bewerten. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und konkrete Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Sicherheitsstandards aufzuzeigen. Durch die Zusammenarbeit mit Aeropers wurde der Flughafencheck nun erstmals an den Schweizer Landesflughäfen angewendet. Aeropers bringt hierbei ihre Fachkompetenz im Bereich der Aviatik ein, die sie in ihrer fast 80-jährigen Geschichte aufgebaut hat.

Methodik

Die Kriterien sind in drei Themenblöcke eingeteilt und unterschiedlich stark gewichtet.

Runway Excursions 40%
Unter dem Gefahrenpotential «Taxi Occurrences» werden alle Kriterien beschrieben, die Einfluss auf die Sicherheit beim Rollen und Parken haben.

Runway Incursions 45%
Um ein reibungsloses und unfallfreies Rollen zu gewährleisten ist es wichtig, dass Taxiways gut erkennbar sind. Gerade unbeleuchtete oder fehlende Markierungen können zum Verrollen oder sogar zum unbeabsichtigten Verlassen des Rollweges führen.

Taxi Occurences 15%
Als Folge des Verrollens auf dem Vorfeld kann es zu gefährlichen Runway Incursions kommen.

Die Bewertung erfolgt nach dem allgemein bekannten «deutschen Schulnotensystem» mit Noten von 1 – ‘sehr gut’ bis 6 – ‘ungenügend’.

Ein Flughafen, der alle in diesem Kriterienkatalog enthaltenen Empfehlungen erfüllt, wird in Zukunft die Note 2 – ‘gut’ erhalten. Flughäfen, die über die Empfehlungen hinaus Massnahmen ergreifen, können die Note 1 – ‘sehr gut’ erlangen.

Mit der Note 4 – ‘ausreichend’ wurde, in Anlehnung an verschiedene Dokumente, einen eigenen Mindeststandard definiert, den Verkehrspiloten in einem Land wie der Schweiz gerade noch vertreten können.

Resultate

Zürich
Runway Excursion 1.7, Runway Incursion 1.57, Taxi Occurences 1.87, gesamt 1.66

Genf
Runway Excursion 2.4, Runway Incursion 2.1, Taxi Occurences 2.9, gesamt 2.34

Basel
Runway Excursion 2.38, Runway Incursion 2.97, Taxi Occurences 2.8, gesamt 2.71

(TI)