Air Europa-Übernahme durch IAG wieder gescheitert

Nach der gescheiterten Übernahme durch die International Airlines Group (IAG) fokkussiert sich Air Europa auf ambitionierte Zukunftspläne.  
Dreamliner von Air Europa. ©Air Europa

Die Übernahme von Air Europa durch die International Airlines Group (IAG) ist wegen des Widerstands der EU-Behörden vom Tisch. Nun bekräftigt die spanische Fluglinie mit Sitz auf Mallorca ihren Durchhaltewillen und freut sich auf die Zukunft, wie das Unternehmen mitteilt. Man sei mehr denn je fest Entschlossen, auch ohne IAG auf lange Sicht einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb führen zu können.  

Nach der nicht gelungenen Übernahme des Restaktienpaketes für 400 Mio Euro bleibt IAG Minderheitsaktionär mit 20 Prozent der Anteile an Air Europa. Für den geplatzten Deal muss der Konzern nun wohl 50 Millionen Euro an den Air Europa-Mehrheitsaktionär Globalia zahlen.

Obwohl auch Air Europa von der Instabilität bestimmter Märkte sowie den Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge betroffen ist, wird das Unternehmen seinen Strategieplan bis 2026 weiter umsetzen. Dieser soll Wachstum generieren und die Konsolidierung der Fluggesellschaft am Drehkreuz Madrid Barajas sowie ihre Rolle bei der Konnektivität zwischen Europa und Amerika festigen.  Besonders ausgeprägt ist das Streckennetz nach Lateinamerika.

Dieser Plan, der Dynamik und Solvenz der Airline garantiert, stützt sich auf die guten wirtschaftlichen Ergebnisse, mit denen Air Europa das letzte Jahr abgeschlossen hat, und auf die positive Entwicklung des ersten Halbjahres 2024. In diesen ersten sechs Monaten belief sich der Betriebsumsatz von Air Europa auf 1,364 Milliarden Euro, 6,5 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und sogar besser als die Budgetprognose.  

Die Flottenvereinheitlichung, die sich auf die Modelle Boeing 787 Dreamliner und Boeing 737 stützt, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der strategischen Ausrichtung von Air Europa. Erst im Juni konnte eine neue Boeing 787-9 eingeflottet werden, weitere neue Mschinen werden folgen – zudem soll noch in diesem Jahr die erste Boeing 737 MAX dazukommen, womit sie die erste spanische Fluggesellschaft wäre, die dieses Flugzeug betreibt.  

Nach der Erhöhung der Frequenzen zu einigen lateinamerikanischen Zielen wie Asunción, Medellín, Panama und Caracas und der Eröffnung von zwei neuen Strecken nach Santiago de los Caballeros in der Dominikanischen Republik und Venedig, wird Air Europa in diesem Sommer – nach Erhalt einer weiteren Boeing 787-9 – im August insgesamt 53 Flugzeuge einsetzen. (TI)