Sri Lanka muss E-Visa-Vergabe sofort stoppen

Das kürzlich eingeführte elektronische Visasystem (e-Visa) wurde vom Obersten Gerichtshof des Landes gestoppt. Reisende müssen nun bei der Ankunft ein Visum beantragen.
©Shutterstock/Lets Travel
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Touristen, die demnächst nach Sri Lanka reisen wollen, müssen ein Visum bei der Ankunft beantragen. Das kürzlich eingeführte elektronische Visasystem (E-Visa) wurde vom Obersten Gerichtshof des Landes gestoppt.

Seit Freitag, 2. August 2024, können Reisende keine E-Visa für Sri Lanka mehr online beantragen.

Auf dem offiziellen Portal für die elektronische Visaerteilung der Regierung wurde folgendes Statement publiziert:

«Wir wurden über eine einstweilige Verfügungen informiert, die der Oberste Gerichtshof von Sri Lanka heute in Bezug auf die Vereinbarung, unter der diese Plattform betrieben wird, erlassen hat.

In Anbetracht dieser Verfügungen wird die Website mit Wirkung vom 2. August um 17:00 Uhr srilankischer Standardzeit gesperrt.

Bitte besuchen Sie https://www.immigration.gov.lk/index_e.php für weitere Informationen.

Für Antragsteller, deren Visumanträge noch in Bearbeitung sind: Falls Sie Ihren Antrag am 2. August nach 17:00 Uhr Sri Lanka Standard Time gestellt haben, erhalten Sie eine Rückerstattung. Bitte geben Sie Ihre Antragsnummer an travel.partner@srilankaevisa.lk weiter.»

Wiedereinführung des alten ETA-Portals

Am 17. April 2024 ersetzte Sri Lanka sein elektronisches Reisegenehmigungssystem (ETA) durch ein e-Visa-Verfahren. Wie Visasnews berichtet, wurde das neue e-Visa-Verfahren von einem Konsortium verwaltet, dem die ausländischen Unternehmen VFS Global, GBS Technology und IVS Global Services angehören.

Am Freitag setzte der Oberste Gerichtshof Sri Lankas das e-Visa-System per einstweiliger Verfügung aus und erklärte damit die Entscheidung des Kabinetts, die Verwaltung des e-Visa-Dienstes an ausländische Unternehmen zu delegieren, für ungültig.

Wie Visasnews berichtet, wurde das elektronische Visasystem aufgrund von Vorwürfen über Verfahrensverstösse, Korruption und Verletzung des öffentlichen Vertrauens während des Auftragsvergabeverfahrens einer intensiven Prüfung unterzogen. Die Aussetzung des Kabinettsbeschlusses durch den Obersten Gerichtshof ziele darauf ab, diese Bedenken auszuräumen und die Transparenz wiederherzustellen.

Die Aussetzung des E-Visa-Systems bleibt in Kraft, bis das Gericht über die Petition entschieden hat. Der Oberste Gerichtshof von Sri Lanka hat auch die Wiedereinführung des zuvor genutzten ETA-Portals angeordnet, das von Mobitel, einem srilankischen Telekommunikationsunternehmen, betrieben wurde.

In einem Rundschreiben kündigte die Sri Lanka Association of Inbound Tour Operators (SLAITO) an, dass das ETA-System voraussichtlich «im Laufe der nächsten Woche» einsatzbereit sein werde.

Sie sei «erfreut über die Wiedereinführung des einfachen und benutzerfreundlichen ETA-Systems und wird ihre Mitglieder über alle weiteren Fortschritte bei der Wiedereinführung des ETA-Systems auf dem Laufenden halten», so Visasnews. (TI)