Skywork und Darwin streiten wieder

CEO Martin Inäbnit macht Darwin Airline für die aktuellen Flottenprobleme mit verantwortlich.
Martin Inäbnit

Die Berner Regionalairline Skywork konnte die zwei im April und Mai erwarteten Saab 2000, die bisher von der schwedischen Braathens Aviation betrieben wurden, noch immer nicht übernehmen. Fehlende Wartungsunterlagen und weitere Probleme sind die Ursache der Verzögerung. Skywork hält den geplanten Sommerflugbetrieb mit ihren aktuell drei Dornier 328 sowie einer bei Bedarf im Wetlease eingesetzten Dornier 328 der Innsbrucker Welcome Air aufrecht.

Kürzlich hat nun Skywork-CEO Martin Inäbnit (Foto) in einem Interview mit der «Berner Zeitung» die Tessiner Darwin Airline für die Schwierigkeiten mit verantwortlich gemacht. Bis Mitte Dezember war die Tessiner Airline noch im Wetlease für Skywork unterwegs. Diese Zusammenarbeit wurde abrupt eingestellt, da laut Darwin die Berner Airline im November den Termin für eine Verlängerung des Vertrages verpasst habe und die Maschine samt Crew nicht mehr zur Verfügung stand.

Offensichtlich war Skywork ursprünglich an einer Drylease-Übernahme von Saab 2000-Maschinen der Tessiner Gesellschaft interessiert. Inäbnit spricht im Interview davon, dass die Tessiner ein Pfand pro geleastem Flugzeug forderten, für das er nach einer Absicherung im Falle einer Insolvenz von Darwin nachgefragt habe. Das habe für einen grossen Aufschrei bei Etihad Airways gesorgt. Daraufhin habe er den Einfluss von Etihad bei Darwin thematisiert, welche quasi über die Aktiva der Darwin verfüge, obwohl Etihad offiziell nur einen Minderheitsanteil innehabe, was wiederum das Bazl interessieren könnte. Darwin und Skywork seien sich, so Inäbnit, bezüglich einer stufenweise Übernahme der Darwin-Maschinen eigentlich weitgehend einig gewesen. So habe man auf Plan B ausweichen müssen, der nun mit grossen Verzögerungen verbunden sei.

Vor allem die durch Inäbnit öffentlich gemachten vermeintlichen Pläne von Darwin, ihre sechs Saab 2000 auszuflotten, rief nun die Tessiner auf den Plan. Gegenüber «Austrian Aviation Net» weist Vice-President Fabio Parini die Pläne scharf zurück. Man sei irritiert und enttäuscht, dass ein Geschäftspartner, dem man vertraut habe, Fakten falsch wiedergebe und ungerechtfertigte Anschuldigungen mache. Darwin unterstehe der Aufsicht des Bazl. Dieses habe die Beteiligungen von Etihad detailliert untersucht und auf der Grundlage der eingereichten Informationen ihr Einverständnis zur Beteiligung gegeben. Was das Ende der Wetlease-Vereinbarung im Dezember betrifft, habe Skywork den Vertrag schlichtweg nicht rechtzeitig verlängert. Ein Zusammenhang mit den gescheiterten Drylease-Gesprächen bestehe nicht.