Stille Verteuerung: Weniger Rabatt für Zugfahrten in Nachbarländer

Mit «Rail Plus» bekommen Schweizer GA- und Halbtax-Kunden statt 25% nur noch 15% Ermässigung.
©SBB

Für Zugfahrten ins benachbarte Ausland müssen Bahnkunden ab dem nächsten Fahrplanwechsel am 10. Dezember etwas tiefer in die Tasche greifen. Mit «Rail Plus», der Zusatzkarte zum Schweizer GA oder Halbtax, gibt es künftig nämlich nicht mehr 25%, sondern nur noch 15% Ermässigung auf grenzüberschreitende Normalpreis-Billette in der 1. und 2. Klasse, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Vor allem auf längeren Bahnstrecken fällt dies natürlich durchaus ins Gewicht.

Kaum einer kennt «Rail Plus»
Die Verteuerung gehe jedoch nicht von der Schweiz aus, schreibt die Zeitung: Rail Plus ist ein Rabatt, der vor ca. 20 Jahren vom Internationalen Eisenbahnverband (UIC) vorgeschlagen und von den meisten Mitgliedsländern in Europa übernommen wurde. Auch die Deutsche Bahn, die ÖBB und andere europäische Bahnverwaltungen sind mit dabei. Für Deutschland und Österreich gilt der Rabatt auch ohne das Lösen der Zusatzkarte. Frankreich bietet das Programm nicht an. In der Schweiz kostet die Rail-Plus-Karte für Erwachsene CHF 25 pro Jahr. Eine Marktforschung habe jedoch ergeben, dass zwei Drittel aller Halbtax- und GA-Kunden den Rail-Plus-Rabatt gar nicht kennen, sagte ein SBB-Sprecher zum «Tages-Anzeiger». Die ­Bahnen wollten den Kunden lieber gezielt attraktivere Preise durch Sparbillette anbieten, die deutlich günstiger seien und zudem von den Kunden bis zu einem halben Jahr im Voraus bestellt werden könnten.

Öffentlich bekannt gemacht wurde die Reduktion von den SBB noch nicht. Sie kommt jedoch gerade zu einer Zeit, in welcher der Bundesrat sich mit einem Vorstoss zur Einführung einer Abgabe auf Flugtickets aus Umweltschutzgründen beschäftigt.