Die Berliner schätzen den arg in die Jahre gekommenen Flughafen Tegel immer noch. 204’263 Berliner haben in einer von einer Bürgerinitiative initiierten Sammlung für die Offenhaltung des Flughafens votiert, schreibt die «Berliner Morgenpost». Beeindruckend sei diese Zahl, weil viele Menschen aus den gerade vom Fluglärm betroffenen West-Bezirken der Stadt für den Erhalt stimmten. Nun kommt es zum Volksentscheid über die Offenhaltung von Tegel. Als möglicher Termin gilt der Tag der Bundestagswahl am 24. September 2017.
Rechtlich sei der Weiterbetrieb von Tegel schwierig, weil die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) zwingend mit der Schliessung von Tegel gekoppelt sei. Der neue Grossflughafen durfte nur so nah an Berlin gebaut werden, weil Hunderttausende Menschen in der Stadt durch die Schliessung von Tegel vom Fluglärm entlastet würden.
Derweil mehren sich rund um die Flughafenbaustelle BER die Sorgen, dass der Airport erst 2019 eröffnen werden könnte. Ein noch vom abgelösten BER-Chef Karsten Mühlenfeld in Auftrag gegebenes Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger kommt zu dem Schluss, dass eine Eröffnung 2018 sehr unwahrscheinlich sei, sollten nicht «weitere Massnahmen» auf der Baustelle ergriffen werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Inbetriebnahme im Sommer 2018 liege bei 3%, so die Analysten.
