Easyjet fliegt direkt in die roten Zahlen

Dennoch bestellt die Billigairline 30 neue A321neo, rekrutiert 450 Piloten und möchte baldmöglichst ein europäisches AOC besitzen.
easyjet

Auf den ersten Blick liest sich das Ergebnis von Easyjet für das erste Geschäftshalbjahr ganz gut: Mit 33,8 Mio. konnten so viele Passagiere wie noch nie befördert werden (plus 9% im Jahresvergleich), die Sitzauslastung wies ein Rekordergebnis von 90,2% aus und die Kapazitäten erhöhten sich um 8,4%.

Dennoch flog Easyjet direkt in die roten Zahlen. Der Realverlust vor Steuern betrug nicht weniger als GBP 213 Mio. Carolyn McCall, CEO von Easyjet, erklärte die Ergebnisse wie folgt: «Die Verluste im ersten Geschäftshalbjahr decken sich mit den Markterwartungen und sind vor allem auf die Verlagerung der Osterfeiertage in das zweite Geschäftshalbjahr sowie Wechselkurseffekte zurückzuführen.» Beide Faktoren hätten einen gemeinsamen Einfluss von GBP 127 Mio. auf den Nettoprofit gehabt.

Auch der Brexit verursacht Easyjet nach wie vor Bauchschmerzen. Um die zukünftige Geschäftsfähigkeit innerhalb der Europäischen Union zu sichern, braucht die Airline ein europäisches Luftverkehrsbetreiberzertifikat (AOC). Easyjet zeigt sich optimistisch, dass der Besitz eines AOC bis im Sommer bestätigt werden kann.

Dennoch investiert die Billigairline in die Zukunft: So plant Easyjet, im Rahmen der bestehenden Vereinbarung mit Airbus 30 A321neo Maschinen zu kaufen, wobei das erste Flugzeug im Sommer 2018 ausgeliefert wird. Zudem rekrutiert die Airline im grossen Stil: Ab Anfang Juni gilt es 450 Pilotenstellen zu besetzen, auch an den Schweizer Standorten Basel und Genf. (ES)