Streit zwischen Lufthansa und Fraport: Erste Annäherung

Nachdem die Lufthansa fünf A380-Maschinen nach München verlegt hatte, bewegen sich nun die Streitparteien.
© Ingrid Friedl

Im Zwist bezüglich der Gebühren-Rabatte für Ryanair am Flughafen Frankfurt haben die beiden Streitparteien Lufthansa und Fraport eine erste Einigung erzielt. Lufthansa und Fraport wollen künftig Potenziale zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung konsequent gemeinschaftlich nutzen. Konkret gehe es darum, die bestehende Infrastruktur besser auszulasten und Kosten durch eine effizientere Vorplanung der Passagierentwicklung zu reduzieren, teilen die beiden Unternehmen mit.

So soll der Weg geebnet werden, dass Lufthansa in Frankfurt weiter wachsen und weitere Gespräche mit Fraport über eine mittel- und langfristige Partnerschaft wieder aufgenommen werden können. Das Verhältnis zwischen der Airline und Fraport als Betreiberin des Lufthansa-Drehkreuzes Frankfurt war zuletzt arg angespannt: Lufthansa stiess vor allem übel auf, dass der Flughafen Ryanair Gebührenrabatte gewährte – der Lufthansa-Billigochter Eurowings hingegen nicht. Lufthansa ist mit 65% Marktanteil der grösste und langjährigste Kunde des Flughafens. Als Folge dieser Streitigkeiten zog der Kranich fünf Maschinen des Typs A380 von Flughafen ab und stationierte sie neu in München.

Ob der Streit mit dieser ersten Einigung beigelegt werden kann, ist jedoch offen und hängt insbesondere von der Strategie des Flughafens ab. Würde Fraport weitere Billigflieger nach Frankfurt lotsen, anstatt das Drehkreuz für Lufthansa zu stärken, würde das LH-Management wohl zunehmend wieder Druck aufsetzen und andere Optionen prüfen. (ES)