Die vierte Dimension des Wohlfühlens

TUI Cruises hat im Sommer ihren zweiten Neubau in Dienst gestellt, die Mein Schiff 4. Cruisetip war an der Taufe dabei.
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Taufe der Mein Schiff 4 in Kiel

Kapitän Kjell Holm zeigte sich an der Taufe sehr zufrieden: «Die Meyer Werft in Turku hat hervorragende Arbeit geleistet: Die Mein Schiff 4 liegt ausserordentlich stabil im Wasser, und die Mängelliste ist äusserst bescheiden.» Dieses Lob aus dem Munde eines erfahrenen Seemannes wie Holm hat Gewicht: Er segelt bereits seit 1977 als Kapitän um die Welt, arbeitete in seiner Karriere u.a. auch für Norwegian Cruise Line und Star Cruises und hat als erster Kapitän die Wohlfühlschiffe von TUI Cruises auf den (Erfolgs-)Weg gebracht.

FRANZISKA VON ALMSICK

Die Taufe in Kiel war ein fröhliches Volksfest mit Unterhaltung und Spektakel zu Land und an Bord eine stimmungsvolle Show gefolgt von einer Party mit vielen hochkarätigen Gästen. Im Mittelpunkt stand natürlich die charmante Taufpatin und Schwimmlegende Franziska von Almsick, die sich zuvor am Taufakt in schwindelerregende Höhe wagte, um die obligate Champagnerflasche am Bug des Schiffes zerschellen zu lassen. Zusammen mit Wybcke Meyer, CEO von TUI Cruises, waren die zwei eleganten Ladies das eindeutig begehrteste Sujet der vielen Fotografen an Bord.

Für Franziska von Almsick stand das Highlight des neuen Premiumliners wohl schon lange vor der Taufe fest: Der 25 Meter lange Pool auf dem Sonnendeck, der längste seiner Art auf einem Kreuzfahrtschiff. Für Schlechtwettertage steht auf demselben Deck unter einer Glasüberdachung ein Indoor-Pool zur Verfügung. Und nicht nur Sportlerinnen und Sportler dürften sich am grosszügigen Spa und Wellnessbereich erfreuen, der auch die Mein Schiff 4 auszeichnet. Für dieses Angebot (wie auch für das Unterhaltungsprogramm) konnte TUI Cruises den diesjährigen Deutschen Kreuzfahrtpreis entgegen nehmen. Die Mein Schiff 4 ist nach der im letzten Jahr in Betrieb genommenen Mein Schiff 3 der zweite Neubau für TUI Cruises – weitere folgen .Die Eckwerte dieser Bauserie lauten auf 99526 BRZ (Bruttoregisterzahl) und 2506 Passagiere, was eine Space-Ratio (Verhältnis Grösse zu Passagierzahl) von 39,7 ergibt. Umsorgt werden die Passagiere von rund 1000 Crew-Mitgliedern, die vielfach bereits auf anderen TUI-Schiffen arbeiteten.

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Taufpatin Franziska von Almsick (M.) mit Wybcke Meyer, CEO TUI Cruises, und Martin Wittwer, CEO TUI Suisse.

KULINARISCHE NEUIGKEITEN

Der Schiffsaufbau mit den unteren Publikums-Decks 5 und 4 und den oberen Tages-Decks 12 bis 15 (ein Deck 13 gibt es nicht) ist klassisch und übersichtlich, man findet sich rasch zurecht. Auch das Design und der Stil sind klar und freundlich, da und dort mit nordischen Anleihen. Helle Farben und viel Tageslichtschaffen eine befreiende Atmosphäre. Das gilt vor allem für den spektakulären Plexiglas-Diamanten am Heck unter dem sich die «Grosse Freiheit» mit den Spezialitäten-Restaurants Richard’s und Surf & Turf sowie eine Champagner-Bar und eine edle Café-Lounge befinden. Diese Angebote sind – als Ausnahme zum All-Inclusive-Konzept von TUI Cruises – zuschlagspflichtig, was dem Zugang zum Diamanten bereits den Namen «Bezahl-Schranke » eintrug.

Was die Kulinarik betrifft, gilt es auch die neue französische À-la-Carte-Brasserie im Hauptrestaurant Atlantik zu vermelden. Ebenfalls neu ist die Waterkant Bar & Lounge auf Deck 4 (auf der Mein Schiff 3 befindet sich hier das Maritime Museum) mit einem spektakulären, zehn Meter langen Schiffsmodell der Mein Schiff 4, das verborgene Einblicke bietet. Das Hanami (japanische Küche), das Gosch Sylt (alles aus der Nordsee) und das beliebte Buffet-Restaurant Anckelmannsplatz runden die Palette der Restaurants an Bord ab. Und selbstverständlich mangelt es auch nicht an Bars und Lounges.

KUNSTREISE INBEGRIFFEN

Eine weitere Besonderheit auf der Mein Schiff 4 ist – wie bereits auf der Mein Schiff 3 – das Klanghaus, eine kammermusikalische Philharmonie auf hoher See mit einzigartiger Akustik. Und dem Anspruch eines «Kunstschiffs » gerecht werden auch die über 6000 Werke zeitgenössischer Kunst an Bord. Rund drei Millionen Euro hat die Hamburger Reederei in die schwimmende Sammlung investiert, die von Malerei und Skulpturen über Installationen, Fotografie und Videos bis hin zu Graffitis und Posterdrucke reicht – eine spannende Entdeckungsreise, für die man sich mal Zeit nehmen muss.

Insgesamt 1253 Kabinen unterschiedlicher Kategorien stehen den Gästen zur Verfügung, darunter auch Kabinen für Familien und Spa-Fans. 90 Prozent davon sind Aussenkabinen, 82 Prozent verfügen über einen Balkon. Die hellen Standardkabinen (17m2 plus Balkon) sind komfortabel eingerichtet, der Stauraum reicht und überall gibt es eine Nespresso-Maschine, Bademäntel, Safe und Flachbildschirm- TV. Besonders grosszügig präsentieren sich die Himmel & Meer-Suiten über zwei Etagen mit jeweils eigener 29m2 grossen Dachterrasse. Eine Suite wurde übrigens Taufpatin Franziska von Almsick gewidmet, die bei der Ausstattung ihre eigenen Akzente gesetzt hat.

UMWELTBEWUSSTER LINER

Nicht zuletzt wird bei TUI Cruises auch das Thema Umwelt gross geschrieben. Dank einer besonders hohen Energieeffizienz verbraucht die Mein Schiff 4 rund 30 Prozent weniger Energie als vergleichbare Kreuzfahrtschiffe. Und mit einem kombinierten Abgasbehandlungssystem aus Scrubber und Katalysator werden schädliche Emissionen um 75 bis 99 Prozent gesenkt. Kurz: Die Mein Schiff 4 präsentiert sich nicht nur vor, sondern auch hinter den Kulissen als prächtiger Cruiseliner, der die Wohlfühl-Philosophie der Reederei gekonnt in Szene setzt.

Die Mein Schiff 4 verbrachte ihre Jungfernsaison diesen Sommer in Nordeuropa und kreuzt im Winter nun ab den Kanaren. Auf zwei verschiedenen siebentägigen Routen geht es jeweils ab Las Palmas/Gran Canaria entweder nach Madeira, La Palma, Teneriffa und Fuerteventura oder nach Agadir/Marokko, Lanzarote, Teneriffa und La Gomera. Neu im Programm sind drei 14-tägige Reisen nach den Kapverden.


TUI Group – ein  Kreuzfahrt-Riese

Beinahe klammheimlich entwickelt sich die TUI Group zu einem führenden Kreuzfahrtanbieter in Europa. Unter ihrem Dach segeln nämlich die Schiffe der Premium-Marke TUI Cruises (Joint-Venture mit Royal Caribbean, aktuell 4 Schiffe), Hapag-Lloyd Kreuzfahrten (Luxus- und Expeditionsreisen, 4 Schiffe) und der populären englischen Thomson Cruises (5 Schiffe). Zu TUI gehören zudem der kanadische Spezialist Quark Expeditions und die Hausboote von Le Boat.

TUI Cruises startete 2009 mit der Mein Schiff 1 (ex-Celebrity Galaxy), 2011 gefolgt von der Mein Schiff 2 (ex-Celebrity Mercury). Das Neubauprogramm nahm 2014 mit der Mein Schiff 3 Fahrt auf, die identische Mein Schiff 4 trat diesen Sommer ihren Dienst an. In den nächsten zwei Jahren folgen zwei weitere weitgehend identische Einheiten, inzwischen wurden auch die Optionen für die Mein Schiff 7 und Mein Schiff 8 in fixe Aufträge umgewandelt (Auslieferung 2018 und 2019). Dafür werden in absehbarer Zeit die Mein Schiff 1 und 2 die Flotte von TUI Cruises verlassen und an Thomson Cruises übergehen. Thomson erhält bereits im nächsten Frühling die Splendour of the Seas (von Royal Caribbean Int., neu Thomson Discovery), dafür verlässt die Island Escape die englische Flotte.