50 Jahre TUI Fly

Aus Anlass des Jubiläums startete ein Flugzeug mit besonderer Lackierung vom Flughafen Hannover.
Boeing 737 der TUIfly in der Sonderlackiering: TUIfly, HIX:com und Hapag Lloyd. ©TUI Fly

Erst am Dienstag 6. Mai 2024 verliess die Boeing 737-8 die Lackierhalle im englischen Norwich und schon 7. Mai war sie als X3 2148 mit 180 Passagieren unterwegs nach Fuerteventura.

Vorher wurde das Mittelstreckenflugzeug mit der Kennung D-AMAH rund 300 Gästen am Flughafen Hannover vorgestellt und steht für eine Premiere: Vereint auf dem knapp 40 Meter langen Rumpf zeigt es die Entwicklung der Designs von Deutschlands beliebtester Ferienfluggesellschaft, gemäss World Travel Awards, mit den aktuellen TUI fly Farben im vorderen Rumpfbereich, dem HLX-Anstrich in der Mitte und der Hapag-Lloyd Flug Lackierung am Heck.  

Neben der besonderen Lackierung hat das Flugzeug den Namen «Fuerteventur» erhalten. Im Laufe des Jahres und im Rahmen des 50jährigen Jubiläums des Anflugs auf die kanarische Insel wird es auch eine Taufzeremonie am Flughafen südlich der Hauptstadt Puerto del Rosario geben.

Grösster Carrier ab Hannover

«In der Welt unterwegs, am Hannover Airport Zuhause. Ich freue mich persönlich sehr, dass die TUI Fly für die Vorstellung dieser besonderen Lackierung ihre Homebase Hannover gewählt hat. Die Sonderlackierung zeigt nicht nur die Wandlung der Fluggesellschaft, sondern auch unsere gemeinsame Vergangenheit.

In den vergangenen 50 Jahren ging es ab Hannover unter anderem mit Hapag-Lloyd Flug nach Toronto oder mit HLX zum Taxipreis nach Paris. Heute ist die TUI Fly mit über einer Million Passagieren unser grösster Carrier und fliegt ab Hannover in alle grossen Urlaubsgebiete. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Jahre mit unserem Homecarrier und gratulieren ganz herzlich zur neuen Sonderlackierung. Many happy landings!», sagte Dr. Martin Roll, CEO Hannover Airport.

1000 Stunden Lackierarbeit

Wie für vieles in der Luftfahrt sind auch für die Lackierung eines Flugzeugs besondere Verfahren vorgesehen. Bei der Oberflächenqualität müssen extrem enge Toleranzen eingehalten werden: Eine präzise Lackierung ist das A und O, um das Flugzeug vor den enormen Belastungen des Flugbetriebs in bis zu 12’000 Metern Höhe zu schützen. Kein Wunder, dass für die Lackierung eines Flugzeugmodells wie der D-AMAH über 1000 Stunden reine Lackierarbeit investiert werden müssen – die Liegezeit betrug knapp acht Tage. Das Flugzeug war ursprünglich im November 2023 in neutraler, weisser Lackierung an TUI Fly ausgeliefert worden.  

Auf einer Gesamtfläche von knapp 1000m² bringen die Lackierer und Lackiererinnen ungefähr 380 Liter Farbe, Härter und Verdünner auf. Die Grösse der einzelnen Bauteile stellen dabei besondere Herausforderungen dar – ein Flügel hat eine Fläche von 250m² und auch der Flugzeugrumpf ist mit knapp 480m² sehr anspruchsvoll. Schliesslich darf die Lackierung das Gewicht des Flugzeugs nicht unnötig erhöhen, denn je leichter ein Flugzeug ist, desto besser ist seine Performance und auch die CO²-Bilanz. 

Kein rein ästhetisches Element

Während des normalen Flugbetriebs werden die Flugzeugoberflächen einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt, z.B. Eiskristalle, Staubpartikel, Asche und Sandkörner, die mit extrem hohen Geschwindigkeiten von bis zu 1000 km/h auf die Materialien treffen.

Hinzu kommt die Einwirkung von UV-Strahlung und Temperaturschwankungen, die von -55 bis +100 Grad Celsius reichen. Enteisungsmittel, Kerosin und Schmierölrückstände können zudem dazu führen, dass Metalle schnell korrodieren sowie den Verbund von faserbasierten Kunststoffen zerstören, wenn die Oberflächen nicht ausreichend versiegelt sind. Die Lackierung ist also kein rein ästhetisches Element, sondern erhält und erhöht die Lebenszeit des Flugzeugs. Auch soll sie in Zukunft die Umweltbilanz verbessern, dabei muss der Flugzeuglack extrem dünn, kratzfest, schmutzresistent und umweltfreundlich sein. (TI)