Afrikas Tourismus wächst und gedeiht

Der afrikanische Reisesektor wird im Jahr 2024 voraussichtlich einen Umsatz von rund 24 Milliarden US-Dollar erzielen.
Ballon-Safari im Masai Mara Nationalpark. ©Kenya Tourism Board

Die Online-Plattform Statista prognostiziert dem afrikanischen Reisesektor im Jahr 2024 einen voraussichtlichen Umsatz von rund 24 Milliarden US-Dollar.

Mit einem vorausgesagten jährlichen Wachstum von 4,98 Prozent soll der Markt bis 2028 ein Volumen von knapp 30 Milliarden US-Dollar erreichen.

Der grösste Marktanteil entfällt auf Hotels, die 2024 einen Umsatz von rund 12 Milliarden US-Dollar generieren sollen. Die Anzahl der Hotelnutzer wird bis 2028 auf etwa 120 Millionen geschätzt.

Die African Airlines Association (AFRAA) erwartet, dass afrikanische Fluggesellschaften bis Ende 2024 knapp 98 Millionen Passagiere befördern werden – _ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber 2023. Darüber hinaus weist AFRAA für März 2024 Betriebseinnahmen von 1,74 Milliarden US-Dollar aus, was einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber den 1,39 Milliarden US-Dollar im März 2023 entspricht.

«Das erwartete Wachstum der afrikanischen Reisewirtschaft wird einen positiven Einfluss auf die Beschäftigung vor Ort haben und wichtige Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung schaffen», erklärt Hanna Kleber von Voice4Africa, einer DACH-Initiative zur Förderung des nachhaltigen Tourismus in Afrika.

Dem World Travel & Tourism Council (WTTC) zufolge werden in der afrikanischen Reisebranche in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich mehr als 18 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.

Reisepräferenzen und Markttrends

Afrikareisende suchen zunehmend nach einzigartigen und authentischen Erlebnissen, was eine grosse Nachfrage nach Kultur- und Abenteuertourismus sowie massgeschneiderten Reisen generiert.

Dies eröffnet Chancen für weniger bekannte Regionen wie die saisonalen Überschwemmungsebenen des Kafue-Nationalparks in Sambia oder abgelegene Landstriche im Okavango-Delta von Botswana. Nachhaltiger und verantwortungsvoller Tourismus rückt immer stärker ins Bewusstsein der Reisenden.

Länder wie Kenia und Tansania bleiben mit ihrem Safariangebot in Nationalparks und Wildreservaten beliebte Reiseziele. Südafrika lockt darüber hinaus in seine Metropolen, an seine Küsten und in die etablierte Weinregion.

Aufstrebende Destinationen im Südlichen Afrika wie Simbabwe konnten im ersten Quartal 2024 einen Anstieg der internationalen Ankünfte von über 150 Prozent verzeichnen. Ägyptens historische Stätten wie die Pyramiden von Gizeh und die Tempel von Luxor zählen weiterhin zu den Favoriten unter den Sehenswürdigkeiten auf dem afrikanischen Kontinent.

Afrikas Mittelschicht entdeckt den eigenen Kontinent

Das Wirtschaftswachstum in diversen afrikanischen Ländern hat die Mittelschicht gestärkt und das verfügbare Einkommen erhöht, wodurch mehr Menschen die Möglichkeit haben, sowohl innerhalb des eigenen Landes als auch international zu reisen. Regierungsinitiativen zur Förderung des Tourismus, wie die Lockerung von Visa-Bestimmungen und Investitionen in Infrastruktur und Marketingkampagnen geben der afrikanischen Reisebranche zusätzlichen Auftrieb. (TI)