Task Force und Mayday rüsten für die Lobbying-Schlacht im Parlament

Leute aus der Reisebranche mit Kontakten zu Politikern sollen sich melden.
Max E. Katz, Luc Vuilleumier, Sonja Laborde.

In der Herbstsession des Parlaments, die kommende Woche beginnt, wird das Covid-19-Gesetz beraten, das auch die Reisebranche direkt betrifft: Am nächsten Dienstag geht es im Nationalrat um die dringend nötige Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung oder Erwerbsersatzentschädigungen für Inhaber von GmbH und AG – also um überlebenswichtiges Geld für einen grossen Teil der unabhängigen Reisebüros. Am Mittwoch liegt das Geschäft dann beim Ständerat. Damit diese Anliegen durchkommen und auch für die Reisebranche gelten, braucht es breite politische Unterstützung im National- und im Ständerat – im Klartext: Lobbying bei den Parlamentariern.

Die Task Force der Branchenverbände SRV, STAR und TPA planen darum mit der Polit- Lobbyingagentur Furrerhugi das Vorgehen, wie die Parlamentarier überzeugt werden können. Es geht vorerst darum, «ob wir unsere Anliegen in einem einzelnen oder mehreren Vorstössen durch Parlamentarier einbringen wollen», schreibt der SRV in einer Mitteilung. Diese Parlamenatarier müssen nun gefunden und munitioniert werden.

Dann soll die Basis der Reisebranche selber auch aktiv werden: Sobald über das Vorgehen entschieden sei, werde ein Argumentarium zur Verfügung gestellt, mit dem jeder und jede in der Reisebranche die ihr oder ihm persönlich bekannten Politikerinnen und Politiker bearbeiten kann. «Danach brauchen wir Ihre Unterstützung und alle verfügbaren Kräfte um möglichst alle Parlamentarier mit diesem Papier für die Abstimmungen zu gewinnen», so der Aufruf der Verbände, die ihre Mitglieder bitten, ihre Polit-Konktakte in einer gemeinsamen Liste einzutragen, um das Lobbying zu koordinieren.

Auch Mayday peilt Bern an

Auch die Basisbewegung Mayday will auf die Session hin in Bundesbern lobbyieren. «Gutes Lobbying ist persönliches Lobbying» sagte SP-Nationalrätin Mattea Meyer im letzten Branchencall der Aktion Mayday, welche die Lobby-Arbeit ebenfalls von der Basis her organisieren will. «Wir suchen Politfluenzer – melde dich bei uns!» ist die Botschaft von Mayday.

«Auch wir sind der Meinung, dass Kontakte nach Bundesbern gerade in Krisenzeiten Gold wert sind, denn nur persönliche Gespräche mit Meinungsführern bringen unserer Branche die nötige Aufmerksamkeit. Nur so können wir die Entscheidungsträger direkt für unsere Probleme sensibilisieren. Je mehr Kontakte unsere Branche nach Bundesbern hat, desto eher werden unsere Anliegen wahrgenommen», heisst es im Mayday-Aufruf an die Branche.

Leute aus der Reisebranche, die Politikerinnen und Politiker persönlich kennen und ansprechen können will die Aktion Mayday organisieren und auch mit Argumenten ausrüsten. «Damit wir koordiniert vorgehen können, werden wir eine Liste erstellen mit Politiker-Kontakten der Reisebranche. Anschliessend werden wir einen Briefing-Call aufsetzen um das weitere Vorgehen zu besprechen.» (TI)