PwC sieht dauerhaften Rückgang der Geschäftsreisen

Der deutsche Wirtschaftsprüfer hat den Unternehmen auf den Zahn gefühlt.
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Für die nächsten zwölf Monate erwartet die Mehrheit der deutschen Unternehmen eine Reduzierung ihres Reiseaufkommens um durchschnittlich 36% im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Zudem fliessen immer mehr pandemisch, aber auch ökologisch bedingte Überlegungen in die Planung von Dienstreisen ein. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland bei 152 Unternehmen ab 500 Beschäftigten und mit verbindlicher Reiserichtlinie hervor.

89% der befragten Unternehmen verzeichnen seit 2019 eine deutliche Reduzierung ihrer Reisekosten, im Schnitt um 66%. Nur 28% der Unternehmen sind zuversichtlich, 2022 das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen. War im Sommer noch ein leichter Aufwärtstrend in Sicht, wirkt sich nun jede neue Virusvariante wiederholt einschränkend auf die Reiseaktivitäten aus.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate gehen zwei von drei Befragten davon aus, dass das Volumen der Geschäftsreisen nicht wieder das Niveau der Vorkrisenzeit erreichen wird, sondern durchschnittlich 36% unter dem Wert von 2019 verbleibt. So geht ein Grossteil der Unternehmen (61%) davon aus, dass Inlandsreisen weitgehend durch digitale Veranstaltungsformate ersetzt werden. Fast jedes zweite (47%) rechnet damit, dass virtuelle Alternativen auch immer häufiger an die Stelle von dienstlichen Auslandsreisen treten werden.

Nachhaltigkeit ist ein Thema ohne Folgen

Nur ein Drittel der befragten Firmen (35%) ermittelt den ökologischen Fußabdruck von Geschäftsreisen. Weitere 13% planen, ein Tool für die Messbarkeit zu implementieren – 45% der Befragten schliessen eine solche Einführung aus. So existiert in jedem zweiten Unternehmen die Vorgabe, dass die günstigste Reisevariante gewählt werden muss oder dies zumindest empfohlen wird. Unter diesem Aspekt werden ökologische Vorgaben und Ziele eher als nachrangig betrachtet.

Unabhängig von der konkreten Ermittlung des Carbon Footprint hat sich die grosse Mehrheit der Unternehmen strategische ökologische Ziele gesetzt, die sich auch auf die Ausgestaltung der Reisetätigkeit auswirken. So geben 62% der Befragten an, dass sie die Nutzung elektrischer Antriebe ausbauen. 35% setzen auf den Wechsel von Flugreisen hin zur Beförderung mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln. 28% haben sich vorgenommen, den Anteil von Carsharing und E-Rollern zu erhöhen.

Allerdings hat erst jedes vierte Unternehmen, das Umweltziele bei der Ausgestaltung seiner Geschäftsreisen berücksichtigt, auch konkrete Erfolgskennzahlen definiert, um die Erreichung der Ziele zu messen. Zu den gängigen Key-Performance-Indikatoren (KPIs) zählen der CO2-Ausstoss, die Auslastung des Firmenwagen-Pools oder der Anteil an E-Fahrzeugen. Jedes zweite Unternehmen (51%) geht bereits heute davon aus, dass Bonusprogramme der Reiseanbieter in den Hintergrund treten werden und stattdessen entsprechende Anreize für nachhaltigeres Reisen geschaffen werden.

(Business Traveltip)

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