Auf Koh Samui droht Wasserknappheit

Krisenfrühwarn-Experte A3M analysiert aktuelle Situation auf auf der thailändischen Ferieninsel
Koh Samui ©Unsplash/Nehal Patel

Bekanntlich ist das Sommerhalbjahr die Hauptsaison auf Koh Samui, denn im Golf von Thailand regnet es im Juli und August weniger als auf der gegenüberliegenden Seite des Indischen Ozeans. Aber auf Koh Samui herrscht nun schon seit Wochen eine ungewöhnliche Dürre. In der Folge wird das kostbare Nass bereits rationiert. Auch den Tourismus der Insel trifft das Problem. Die aktuelle Lage hat nun auch der Krisenfrühwarn-Experte A3M analysiert.

Keine Dürreperiode in den vergangenen Jahren

Das Unternehmen aus Tübingen, das unter anderem mit führenden Reiseveranstaltern wie TUI, FTI oder DER Touristik zusammenarbeitet, hat in den vergangenen Jahren keine einzige Dürre-Periode für Koh Samui oder die Nachbarinsel Koh Phangan verzeichnet, von der Touristen betroffen waren. Generell sei Dürre kein häufiges Phänomen in diesem Teil des Landes. Zwar kämen entsprechende Phasen am Festland bzw. in oder nördlich von Bangkok hin und wieder vor. Der Süden des Landes inklusive Inseln sei aber in der Regel nicht betroffen. Nur 2014 verzeichnete A3M eine Dürreperiode in seinem Global Monitoring-System – genauer gesagt auf Phuket im Mai des erwähnten Jahres.

El Niño – Effekt

Neben Koh Samui hat das Unternehmen auch untersucht, wo aktuell noch auf der Welt Trockenphasen von besorgniserregendem Ausmaß herrschen. El Niño verursacht aktuell zum Beispiel Dürre im mittelamerikanischen Honduras, wo in den jüngsten Wochen und Tagen Wasser bereits durch Behörden rationiert wurde. Ähnliches gilt für die Karibik-Insel Barbados.  Dort ist etwa die Bewässerung von Gärten oder die Befüllung von Pools beschränkt. Nicht zuletzt kämpft das kleine Uruguay mit Regenmangel. Lokale Quellen würden über die Zugabe von Salzwasser berichten, weswegen Reisende möglichst kein Leitungswasser trinken sollten, wovon normalerweise ohnehin schon abzuraten sei.

Reisewillige sollten sich informieren

«In Koh Samui führt die anhaltende Dürre wie in Barbados und Honduras vereinzelt schon zu Einschränkungen durch Behörden», weiss Samed Kizgin, Leiter des Travel Analyst Teams bei A3M. «In einigen Inselteilen gibt es zum Beispiel nur tagsüber oder nachts Leitungswasser. Touristen in Hotels müssen aktuell noch keine Sorge haben. Prinzipiell geht die Insel aber zunächst nur für Wasservorräte bis Ende Juli aus. Reisewillige sollten sich also laufend über die Lage auf Koh Samui informieren.»

Für die Insel sei der Tourismus gleichzeitig Fluch und Segen, so Kizgin weiter. Zum einen benötige Koh Samui nach Corona dringend die Einnahmen aus der Reisewirtschaft, zum anderen verschärfe die ressourcen-intensive Branche auf der Insel aber natürlich auch den Verbrauch von Wasser. (TI)