Bettenpreiswucher zur Fussball-EM

Interessante Erkenntnisse zum Hotellerie-Potenzial und der Preisentwicklung während der Europameisterschaft in Deutschland.
Dortmund bietet nicht nur das grösste Stadion dieser EM, sondern auch den grössten Preisanstieg bei den Hotelzimmern. ©eventlocation-stadion.de

Die Hoteliers in den deutschen Austragungsorten der Spiele der Fussball-Europameisterschaft erwartet im Juni/Juli wohl ein weiteres ‘Sommermärchen’ – (fast) unabhängig vom sportlichen Verlauf.

Einer Studie des Portals «Lighthouse» zur Folge birgt das Turnier absolutes finanzielles Rekordpotenzial.

Während sich die Fussballfans in Deutschland noch über die Trikotfarbe oder die sportlichen Erwartungen ihrer Nationalelf echauffieren, reiben sich die Hoteliers bereits siegessicher die Hände – für sie steht nämlich der Erfolg bereits fest. Die Euro 2024 wird als das Turnier mit der mutmasslich höchsten Teilnehmerzahl aller bisherigen Europameisterschaften gehandelt.

Dies hat einen enormen Nachfrageschub an Übernachtungsmöglichkeiten zur Folge, was wiederum die Preise in ungeahnte Sphären treibt. So verlangen die Hotels in den zehn Austragungsstädten während des Turiners für ein Standardzimmer im Durchschnitt 57% höhere Preise als in den sechs Monaten von März bis August 2024 (ohne die Euro).

Die Preisspitzen korrelieren dabei direkt mit den Spieltagen in den Gastgeberstädten. Dortmund ist dabei der Spitzenreiter, wo die Hotelzimmerpreise während des Turniers um satte 124% gestiegen sind.

Je luxuriöser, umso moderater die Teuerung

In den Hotels für gehobene Ansprüche ist der Preisanstieg mit 16% geringer, obwohl während des Turniers mehr Reservierungen vorliegen. Die Spitzenpreise in vielen Städten sind bisher für die Gruppenphase zu verzeichnen, in der die Partien bereits bekannt sind und die Tickets veröffentlicht wurden.

Aufgrund der Art und Weise, wie der Kartenverkauf strukturiert ist, werden die Buchungen später erfolgen als bei vergleichbaren grossen Sportturnieren. Unterkunftsanbieter sollten für Städte, die Spiele in der K.O.-Phase ausrichten, eine aggressive Preispolitik betreiben, auch wenn die Buchungskurve bisher nicht sehr überzeugend aussieht – die Buchungswelle wird mutmasslich erst kurzfristig bei Bekanntwerden der entsprechenden Spielpaarungen ‘explodieren’. (TI)