LH-ITA: EU-Kommission bleibt skeptisch

Jetzt liegt der Ball wieder bei der Lufthansa und der Regierung in Rom.
©Airbus

Die Europäische Kommission hat nun offiziell Einwände gegen den geplanten Einstieg der Lufthansa Group bei der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways erhoben. «Die Kommission befürchtet, dass Kunden nach der Transaktion mit höheren Preisen oder einer schlechteren Qualität der Dienstleistungen konfrontiert werden könnten», heisst es in einer Erklärung der Kommission.

Die EU-Kommission hatte bereits im Januar indirekt Kritik an dem Deal geäussert indem sie eine umfassende Untersuchung ankündigte. Im Mai 2023 hatte Lufthansa bekannt gegeben, sie wolle zunächst 41% der Anteile an ITA von der italienischen Regierung übernehmen.

Die EU-Kommission meint, der LH-Einstieg bei ITA könnte auch den Wettbewerb auf Flugstrecken zwischen Italien und Ländern in Mitteleuropa sowie auf Langstreckenflügen von Italien in die USA, nach Kanada und Japan verringern. Sie warnte ausserdem, die  Position von ITA am Flughafen Mailand-Linate könnte stärken werden und «es für Konkurrenten schwieriger machen könnte, Passagierlufttransportdienste» vom und zum Flughafen anzubieten.

Die Mitteilung der Beschwerdepunkte der Kommission ist ein formeller Schritt im Untersuchungsprozess, sie greift jedoch nicht dem Endergebnis vor. Lufthansa und die italienische Regierung können auf die Einwände antworten und eine Anhörung beantragen. Sie können auch Abhilfemassnahmen vorschlagen, um die Wettbewerbsbedenken der Kommission auszuräumen. Sie haben Zeit bis zum 26. April.

Lufthansa bleibt zuversichtlich: «Wir kommen mit der geplanten Investition der Lufthansa in ITA Airways voran. Wir werden die heute von der EU-Kommission geäußerten Bedenken analysieren, jeden einzelnen Punkt ausführlich mit der Regulierungsbehörde besprechen und weiterhin konstruktiv mit der EU-Kommission zusammenarbeiten. Wie von der Vizepräsidentin Margrethe Vestager vorgeschlagen, werden wir der Behörde in Kürze ein Konzept für Abhilfemaßnahmen vorlegen, um alle verbleibenden Bedenken auszuräumen.»

Lufthansa sagte, sie sei weiterhin zuversichtlich, dass ITA der Gruppe noch in diesem Jahr beitreten werde.„ «Wir arbeiten weiter an einer zeitnahen Genehmigung der Transaktion – auch weil wir davon überzeugt sind, dass der Wettbewerb in Europa, insbesondere in Italien, durch die Zugehörigkeit von ITA Airways zur Lufthansa Group gestärkt wird.»

(Business Traveltip)

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