Was kann KI im Business Travel – und wie erreiche ich Netto Null?

Das 16. Swiss Travel Management Forum gibt Antworten auf Fragen und bietet Raum für den persönlichen Austausch am 29. Februar in Zürich.

Die Business Traveller sind wieder unterwegs. Und mit ihnen ist auch das Swiss Travel Management Forum STMF zurück auf der Bühne. Zum 16. Mal findet es statt, dieses Jahr am 29. Februar im Hotel Dolder Grand in Zürich. Mit Referaten und Podiumsgesprächen zu Themen, die den Business Travel beschäftigen.

Wie und wo kann Künstliche Intelligenz (KI) dem Travel Manager oder der TMC helfen? Das beste Beispiel liefert die Partnerschaft des Travel-Tech-Unternehmens Amadeus mit dem IT-Giganten Microsoft.

Marc Holitscher, National Technology Officer, Microsoft Schweiz

Amadeus hat 2022 seine Buchungs- und Reisekostenplattform Cytric in die Microsoft 365 Suite eingebaut. Damit können Geschäftsreisende innerhalb der Kommunikations-App von Microsoft, Teams, nach Reisen suchen und diese buchen sowie Reiseinformationen in Teams mit Kollegen teilen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dieselbe Reise zu buchen. Sogar die für Meetings nötigen Kollegen lassen sich so suchen und finden – und deren Agenden blockieren und reisen buchen.

Das Tool hat bereits seinen Weg die Welt der Geschäftsreisen gemacht. Noch im gleichen Jahr hat Meliá Hotels International hat als erstes Unternehmen auf der Seite der Leistungsträger begonnen, Cytric Easy von Amadeus mit Microsoft Teams und Outlook einzuführen.

Christian Rosenbaum

2023 folgten auch Travel Management Companies (TMC). Im Frühling DER Business Travel, die gemeinsame deutsche Geschäftsreisemarke von DERPART und DERTOUR Reisebüro, die zusammen mit der Schweizer TMC Kuoni Business Travel Cytric Easy aufnahm und so ihren Kunden zugänglich machte. Ende Jahr folgte CWT und machte Cytric Easy eingebettet in Microsoft 365 für Firmenkunden verfügbar.

Was es dafür brauchte, wie das geht und was dahinter steckt wird Marc Holitscher, National Technology Officer, Microsoft Switzerland, in seinem Impulsvortrag «Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch – auch im Business Travel» erklären. Auf das Thema wird auch Christian Rosenbaum, Head GBTA Europe Technology Committee und Vorsitzender des VDR Tech-Komitees, eingehen.

Andreas Gisler. ©zvg

Ein Thema, das schon lange auf der Agenda steht, aber immer dringlicher nach Lösungen und Ansätzen sucht, ist die Nachhaltigkeit. Dabei geht es zunehmend nicht nur um Umweltaspekte bei Geschäftsreisen, sondern auch um gesellschaftliche Aspekte wie Menschenrechte.

Das STMF wird sich in diesem Jahr dennoch dem wichtigen Einzelaspekt Dekarbonisierung widmen. Denn hier stehen im Zusammenhang mit den Initiativen Multimodal digital mobility services (MDMS) und CountEmissionsEU in der EU Themen zur Diskussion, bei denen die Reduktion der CO2-Emmissionen ein zentrales Element ist. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass bis allerspätestens 2050, für viele Länder, Körperschaften und auch Unternehmen bereits 2030 das Netto-Null-Ziel erreicht sein soll.

Wie das gehen soll, darüber zerbrechen sich auch Travel Manager den Kopf. Einer, der schon lange mit dem Thema befasst ist, ist Andreas Gisler, Head Travel Management von der Swiss Re. Er gibt einen Einblick in die Best Practice der Umsetzung der Firmenziele auch bei Geschäftsreisen. Und diese sind hoch gesteckt.

Der Schweizer Rückversicherer gehört zu den Pionieren in der CO2-Diskussion. Das Unternehmen ist seit 2003 CO2-neutral, hat bis 2020 die eigenen Emissionen pro Mitarbeiter um 50 Prozent gesenkt und die Energieeffizienz um 60 Prozent gesteigert. Swiss Re geht zudem bereits heute einen Schritt weiter und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 den betrieblichen CO2-Ausstoss auf Netto Null zu senken.

2019 entwickelte Swiss Re den Plan, bis 2030 Netto-Null-Emissionen im eigenen Betrieb erreichen können. Dazu gehört die Reduzierung der operativen Emissionen durch Massnahmen wie Verringerung der Flüge und die Steigerung der Energieeffizienz. Zudem ist Swiss Re auch Vorreiter bei der Festlegung einer sinnvollen realen internen CO2-Abgabe von 100 bis 200 US-Doller pro Tonne CO2 als erste Firma auf dreistelligem Niveau, das ein multinationales Unternehmen sowohl bei direkten als auch bei indirekten Emissionen (z. B. Geschäftsreisen) festgelegt hat.

Die Mittel aus dieser Abgabe werden zur Unterstützung von Projekten zur CO2-Reduktion verwendet, um die verbleibenden betrieblichen Emissionen zu kompensieren. Die Swiss Re will zudem noch einen Schritt weitergehen und bis 2050 auch für die Anlage- und Versicherungsportefeuilles Netto-Null-Emissionen erreichen.

Neue Herausforderungen

Der Business Travel hat in den Jahren der Pandemie und über ihr offizielles Ende hinaus weit mehr gelitten als der Freizeitreisebereich. Während Touristen mit Freude ihr Geld für Ferien ausgeben, haben viele Firmen die Kostenschraube angezogen und bleiben zurückhaltend bei den Genehmigungen für Business Trips.

Eine Geschäftsreise braucht heute viel mehr Begründungen und Rechtfertigungen als je zuvor. Dazu muss sie nachhaltig sein. Und die Reisenden müssen nicht nur in Sicherheit sein unterwegs, es muss ihnen auch wohl sein.

Das stellt alle vor neue Herausforderungen, Corporate Travel Manager, Travel Management Companies (TMC), Service Provider. Das STMF 2024 wird die Gelegenheit bieten, sich über die Gegenwart und Zukunft des Business Travel reloaded auszutauschen.

Den Auftakt zum Programm bildet traditionellerweise der Networking- und Opening-Lunch am Mittag – exklusiv für Corporate Travel Manager – mit Guest-Speaker Jens Schliessmann, seit letztem Jahr der neue Geschäftsführer des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR).

Das gesamte Plenum trifft sich anschliessend zum eigentlichen Kongress-Teil, der kompakt und kompetent Form brennende Themen aufgreift, die in der Corporates-Welt unter den Nägeln brennen. Dazwischen bleibt genügend Zeit, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Christian Maurer


Programm und Anmeldung: stmf.ch

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