Das war der Cruise-Talk auf der Fespo

Cornelia Gemperle, General Managerin Kuoni Cruises, und Maik A. Schlüter, Director Business Development Oceania Cruises, standen Rede und Antwort.
(v.l.) Beat Eichenberger, Cornelia Gemperle und Maik A. Schlüter ©TI

Teil der diesjährigen Fespo war auch der Cruise-Talk. Unter Leitung von TRAVEL INSIDE-Kreuzfahrtexperte Beat Eichenberger resümierten Cornelia Gemperle, General Managerin bei Kuoni Cruises, und Maik A. Schlüter, Director Business DevelopmentOceania Cruises, die letzten Jahre und wagten einen Ausblick auf die Zukunft.

Die Fragen, die die Runde klärte, war, inwieweit sich die Kreuzfahrtbranche mit den neuen Gegebenheiten verändert hat und was aktuell auf Kreuzfahrten gefragt ist.

Stichtag im Jahr 2020 war der 13. März. An diesem wurde beschlossen, dass aufgrund der Corona-Pandemie alle Kreuzfahrten nicht mehr fortgesetzt werden können. Gemperle und Schlüter gab einen Einblick auf den Arbeitsaufwand, der erforderlich war, um alle Passagiere zurück nach Hause zu bringen. Ähnlich wie Flugzeuge in der Wüste, wurden auch die leeren Schiffe strategisch günstig auf der Welt positioniert, damit die Reedereien beim Restart sofort wieder reagieren konnten, erzählt Schlüter.

Skurrile Reisen zum Restart waren auch ‘Fahrten ins Nichts’. «Da sieht man, wie sehr vor allem auch Stammgäste einfach das Leben auf dem Schiff geniessen», erklärt Gemperle diese Fahrten. «Aber die Branche hat durch die Pandemie stark gelitten und die Nachfrage ist noch nicht wieder zurück», sagt sie. Oceania Cruises hätte erste Fahrten erst wieder 2021 angeboten, erzählt Schlüter.

Ein weiteres Thema, das die Kreuzfahrtbranche aktuell beschäftigt, ist die Nachhaltigkeit. Seit 1. Januar 2020 müssen Schiffe mit einem Treibstoff fahren, das einen Schwefelgehalt von neu 0,5% (früher 3,5%) hat. Damit wird die Nachfrage nach neuerem Treibstoffen höher und auch nach technischen Vorkehrungen, dass Emissionen filtert.

Dadurch ist bei vielen Reedereien gerade das Flüssigerdgas LNG ein Thema. Viele sehen dies aber eher als Zwischenlösung, bis man bessere Varianten gefunden hat. Oceania Cruises ist eine der Reedereien, die bisher noch keine Schiffe mit LNG ausrüstet.

Aktuell gebucht wird vor allem die Langstrecke. Ausgebuchte Fahrten gebe es bislang eher nicht, vor allem die grösseren Schiffe hätten noch Platz, zieht Gemperle über den aktuellen Buchungsstand Resümee. Auch Oceania merke einen gewaltigen Nachholbedarf, berichtet Schlüter. Südafrika mit Indischen Ozean und Australien/Neuseeland zählten gerade zu den Traumdestinationen unter den Kunden. «Diese Traumziele werden nun bereist, weil man gelernt hat, dass es auch Zeiten geben kann, in denen Reisen nicht mehr möglich ist», schliesst Gemperle ab. (TI)