Bali führt eine Touristensteuer ein

Gegen unanständige Reisende wird sie kaum nützen.
Bali. © Martin Fuhrmann / Pixabay

Bali versucht seit einiger Zeit, seine Anziehungskraft auf den eher niedrigpreisigen Massentourismus zu verringern. In diesem Zusammenhang kündigte Wayan Koster, der Gouverneur von Bali, die Einführung einer neuen Tourismussteuer im Jahr 2024 an. Sie wird jeden ausländischen Besucher, der direkt oder indirekt nach Bali kommt, IDR 150’000  (CHF 9) kosten.

Laut dem Gouverneur wird diese Steuer dazu dienen, die tourismusbezogene Infrastruktur zu verbessern. Sie dürfte jedoch kaum zu einem Rückgang der Besucherzahlen auf der Insel führen. Das räumt auch der Gouverneur ein, der hofft, dass er weiterhin Touristen anlocken kann – die wichtigste Wirtschaftsquelle der Insel.

Mit 6,3 Millionen internationalen Touristen im Jahr 2019 entfielen auf Bali mehr als 39% aller Ankünfte in Indonesien. Im Jahr 2022, nach der Wiedereröffnung infolge der Pandemie, begrüßte Bali 2,15 Millionen internationale Touristen. Das entsprach einem Marktanteil von 36,5% innerhalb Indonesiens. Die balinesischen Tourismusbehörden erwarten, dass sie in diesem Jahr eine Gesamtzahl von 4,5 Millionen internationalen Besuchern erreichen werden.

Die Unhöflichkeit bestimmter Touristengruppen führt jedoch auch dazu, dass die Behörden die Schraube anziehen, mit dem klaren Ziel, nach einer Reihe von Vorfällen die Zahl der Unerwünschten zu begrenzen. Neben Einschränkungen für das Mieten von Motorrollern/Motorrädern, die nur über lizenzierte Vermietungsagenturen erfolgen dürfen, erließ der Gouverneur von Bali im Juni auch ein Verbot für alle Aktivitäten in den Bergen (Trekking, Hiking oder Klettern), da die Umwelt geschädigt wurde. Diese Einschränkung gilt auch für inländische Touristen.

Die Provinz erwägt, den Preis für das Visum für die Einreise nach Indonesien für alle Personen, die nach Bali reisen, zu erhöhen und eine jährliche Besucherquote mit Nachweis ausreichender Geldmittel einzuführen. Über diese beiden Möglichkeiten wird noch nachgedacht, aber es wurde noch nichts entschieden.

(Luc Citrinot, Bangkok; Adaptation Christian Maurer)