Die USA bauen an ihren Flughäfen – müssen sie auch

Das Land verbessert seine Infrastruktur mit gewaltigen Projekten.
RTD Denver

Rund 75 Mio. internationale Besucher verzeichnen die USA jedes Jahr – das Fernziel sind 100 Mio. Wären es heute schon 100 Mio., hätte das Land ein Problem. Denn die Flughäfen wären auf 25% mehr Passagiere gar nicht vorbereitet. «Vor 25 Jahren waren unsere Flughäfen top, heute tauchen sie in den Top 20 der Welt gar nicht mehr auf», sagte Roger Dow, Präsident und CEO der U.S. Travel Association, anlässlich einer Pressekonferenz am IPW in Denver. Als Herausforderungen nennt er die Investitionen, die Anwohner, aber auch die Zeit, denn Airport-Expansionen sind extrem zeitintensiv.

Einige haben mit ihren Hausaufgaben schon angefangen, namentlich Orlando, Miami, Tampa, San Francisco, Los Angeles und Denver, die stark wachsen. Die IPW-Gastgeberstadt Denver etwa hat den am schnellsten wachsenden Flughafen der USA und baut ihn nun kräftig aus, unter anderem mit 39 neuen Gates. Es geht aber nicht nur um die Infrastruktur am Flughafen selber, sondern auch um die Anbindung. Mit gutem Beispiel ist wiederum Denver vorangegangen: Sie hat vor zwei Jahren einen Zug in Betrieb genommen, der einen in 37 Minuten vom Flughafen direkt zur Union Station im Stadtzentrum bringt. «Solche Projekte gibt es einige», lobt Dow, «aber wir müssen noch weiter denken, etwa an Hyperloops.»

Denn: Sollten die 100 Mio. Besucher erreicht werden, würde dies beispielsweise für New York JFK 5000 zusätzliche Passagiere bedeuten – pro Tag! New York ist übrigens ein weiteres gutes Beispiel, wie die Airport-Erweiterungen vorangetrieben werden. In seiner Pressekonferenz stellte Fred Dixon, CEO von NYC & Company, gleich vier Projekte vor. Alleine in JFK werden USD 10 Mia. investiert, um den Flughafen wieder in die Weltklasse-Liga zu bringen. La Guardia erhält ein brandneues Hauptterminal und mehr Rollwege, mit Eröffnung zwischen 2018 und 2021. Newark bekommt bis 2020/2022 ebenfalls ein neues Terminal und ein neues Parkhaus. Und der bisher kaum bekannte Flughafen Stewart erlebt dank den neuen Transatlantikflügen von Norwegian viel Auftrieb und muss bis 2021 ebenfalls erweitert werden. Ausserdem heisst er künftig New York International at Stewart Field.

Stefan Jäggi, Denver