Einbruch wegen Ausbruch: Hawaiis Tourismus leidet unter Vulkan-Eruption

Kurzfristig geht die touristische Nachfrage stark zurück. Doch bereits für die kommenden Monate sieht es besser aus.
Archivbild. © Jay Robinson/NPS

Der Kilauea-Vulkan hält Hawaii Island weiterhin in Atem. Am Montag kam es zu einem neuerlichen Erdbeben der Stärke 5,5, der Vulkan spuckte dabei seine Asche fast 2500 Meter hoch in die Luft. Eine weitere Eruption fand gestern Mittwochmorgen statt, diesmal mit einer drei Kilometer hohen Aschewolke.

Gemäss der Hawaii Tourism Authority kann die Insel, die auch Big Island genannt wird, weiterhin problemlos besucht werden. Alle Flughäfen sind offen, alle Flüge finden statt. Jedoch sind zwei Drittel des Hawaii Volcanoes National Park gesperrt. Nicht betroffen ist der Bereich Kahuku. Für Fragen vor Ort stehen Park Rangers im Mokupapapa Discovery Center in Downtown Hilo zur Verfügung.

Trotz der relativ geringen Einschränkungen ist die touristische Nachfrage für den ganzen Bundesstaat Hawaii im Mai drastisch zurückgegangen. Gemäss dem touristischen Analyseportal Forward Keys lagen die internationalen Buchungen von Anfang Jahr bis am 2. Mai, dem Tag vor der ersten Eruption, um 5,4% im Plus. Im Mai hingegen lagen die Zahlen um 9,8% hinter dem Vorjahr zurück. Besonders markant sind die Unterschiede im deutschen Quellmarkt (+29,3% vs. -47,7%). Nur die Japaner buchen seit dem Ausbruch sogar mehr als zuvor. «Japan befindet sich auf dem ‘Pacific Ring of Fire’ und ist sich Vulkanausbrüche und Erdbeben derart gewöhnt, dass es die Vorgänge in Hawaii dort kaum in die Medien schaffen», so die Erklärung von Forward-Keys-CEO Olivier Jager.

Längerfristig dürfte der Einfluss des Vulkanausbruchs aber gering sein. Für den Zeitraum Juni bis Oktober liegen die Buchungen immer noch 2,2% im Plus gegenüber dem Vorjahr. «Das hat sicher auch damit zu tun, dass viele Touristen in Honolulu bleiben, das sich ja auf einer anderen Insel befindet», erklärt Jager, «die Regierung und die Tourismusbehörde betont permanent, dass sich der Vulkan in einer abgeschiedenen Gegend über 100 Meilen von den nächsten touristischen Einrichtungen entfernt befindet – das hat sicherlich geholfen.» (SJ)