So findet Malta den Weg aus dem Pandemie-Loch

Tourismusminister Clayton Bartolo erläutert den Plan für die Erholung der Mittelmeerdestination.
Grand Harbour ©LS
Clayton Bartolo / Screenshot Travelmole

Clayton Bartolo ist seit November 2020 Tourismusminister von Malta und hat die Folgen der Pandemie in seinem Land am eigenen Leib erfahren. Der Tourismus auf die Mittelmeerinsel macht etwa 15% des Bruttoinlandsproduktes aus und fuhr 2019 Rekordbesucherzahlen von rund 2,7 Mio. Gästen ein. Nach der Pandemie erhole man sich nun jedoch langsam, erzählt Bartolo im Gespräch mit «Travelmole». Für 2022 konnte das Land nun etwas über 2 Mio. Gäste verzeichnen – geplant waren zu Beginn des Jahres 1,8 Mio.

Seit Anfang 2021 steht der aktuelle 10-Jahres-Plan, der auch weiter verfolgt werden wird. Dieser basiere auf drei Säulen, um die Insel vor Overtourism zu schützen: Recover (Erholen), Rethink (Neudenken), Revitalise (Neu beleben). Im Bereich Erholung sei man auf einem guten Weg, findet Bartolo. Nun heisst es, alle Player in der Wirtschaft zusammen zu bringen, sodass man voneinander profitieren könne. So würde im Bereich der Gastronomie lokal produzierte Lebensmittel nach dem Prinzip ‘Farm to Fork’ direkt verwertet werden.

Ein weiterer Bestandteil des Plans sei es zudem, sich auch auf die Nischen im Tourismus zu konzentrieren, wie beispielsweise Tauch- und Sportreisen oder Spiritueller Tourismus. Dabei dürfe man nicht ausser Acht lassen, dass natürlich ein Break-Even im Bezug auf die Einnahmen erreicht werden müsse, erläutert Bartolo im Gespräch. Allerdings seien die Nischen ebenso wichtig und Nischentourismus ist ein Weg für das Land, um Overtourism zu umgehen. «Qualität und Quantität gehen hier Hand in Hand.»

Wichtig sei für die Zukunft im Besonderen, dass lokale Gemeinschaften ebenso vom Tourismus profitieren, wie auch Hotels, Restaurants und weitere Tourismusinstitutionen. (TI)