USA: Schweizer Doppelbürger mit Visum dürfen einreisen

Die World Tourism Organization (UNWTO) spricht von «blinder Diskriminierung» und erwartet einen Image-Schaden für das Reiseland USA.

Schweizer Doppelbürger, die neben der Schweizer Staatsangehörigkeit auch diejenige des Irak, Iran, Syrien, Libyen, Sudan, Somalia oder Jemen besitzen, dürfen ab sofort wieder in die USA reisen, wenn sie ein gültiges Visum in ihrem Schweizer Pass haben. Dies teilt das Schweizer EDA (Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten) mit.

Die USA haben die Einreisebestimmungen für Bürger aus den genannten Staaten präzisiert, denen gemäss dem Dekret von US-Präsident Donald Trump vom 27. Januar 2017 die Einreise in die USA für zunächst 90 Tage verweigert wird. Das EDA habe unmittelbar nach Inkraftsetzung des Präsidialdekrets Schritte unternommen, um die Interessen der Schweizer Doppelbürger oder weiterer Personengruppen mit einer Verbindung zur Schweiz, die von den angekündigten Massnahmen betroffen sein könnten, zu wahren, heisst es in einer Mitteilung. Es wurde vereinbart, dass das EDA Anfragen von Personen, die in ihren beruflichen oder familiären Interessen eingeschränkt sind, aufnimmt und an die US-Botschaft weiterleitet. Mit der US-Botschaft wurde zudem ein regelmässiger Austausch über die Entwicklungen vereinbart.

Visum beantragen für Betroffene zurzeit nicht möglich
Schweizer Doppelbürgerinnen und Doppelbürger mit einer weiteren Staatsangehörigkeit der oben genannten Staaten, können gemäss den Informationen der US-Behörden nicht in die USA einreisen, wenn sie über kein gültiges Visum verfügen, da sie derzeit kein Visum bei der zuständigen US-Vertretung beantragen können. Verbindliche Auskünfte über die Reichweite und die Dauer dieser Massnahme können nur die Botschaften und Konsulate der USA geben.

UNWTO zeigt sich tief besorgt
Auch die World Tourism Organization (UNWTO) drückt ihre tiefe Sorge und Ablehnung gegen Trumps Einreiseverbot aus. Dieses widerspreche den Prinzipien der Reisefreiheit und untergrabe die immensen Vorteile, welche der Tourismus der Wirtschaft bringe – auch in den USA. Isolationismus und blinde Diskriminierung würden nicht zur Verbesserung der Sicherheit beitragen, sagte UNWTO-Generalsekretär Taleb Rifai. Zudem wirke sich ein Einreiseverbot negativ auf das Image des Landes aus und man riskiere einen Nachfrage-Einbruch für USA-Reisen bei Touristen weltweit.