Um bessere Kontrolle über Besucherströme und gleichzeitig mehr Einnahmen für die Instandhaltung sowie die Pflege der historischen Altstadt zur Verfügung zu haben, will die italienische Regierung in Venedig Zutrittskontrollsysteme installieren. Im Sommer 2022 soll eine bereits seit Langem geplante Eintrittsgebühr für Besucher eingeführt werden.
Betroffen von der Regelung sind laut diversen italienischen Medien nur Tagestouristen. Besucher, die länger als einen Tag in Venedig bleiben und ein Hotelzimmer gebucht haben, müssen keine Gebühr zahlen. Sie entrichten bereits eine Betten-Steuer zwischen EUR 1 und EUR 5 pro Nacht. Einheimische, ihre Verwandten sowie Kinder unter sechs Jahren sind von den Gebühren ebenfalls ausgenommen.
Wie die italienische Tageszeitung «La Stampa» berichtet, muss die Eintrittsgebühr bereits vor dem Besuch in die Stadt online über eine Smartphone-App bezahlt werden. In der Nebensaison soll der Eintritt EUR 3 kosten und in der Hauptsaison EUR 10. Versuche die Gebühren zu umgehen, werden mit einem Bussgeld von bis zu EUR 450 geahndet.
Das Projekt war schon länger geplant, doch die Regierung um den Mitte-Rechts-Bürgermeister Luigi Brugnaro will sie nun ab Sommer umsetzen, wie er vor wenigen Tagen selbst verkündete. Das Ziel ist es die Auswirkungen des Massentourismus auf das fragile Ökosystem Venedigs zu begrenzen. Mit knapp über 50’000 Einwohnern im historischen Zentrum empfängt die Lagunenstadt täglich bis zu 100’000 Besucher. (TI)
