Die Reisetrends 2024 aus Accor-Sicht

Der Tourismus darf auf kaufkräftige Reisende aus Europa hoffen.
Raffles London at The OWO. ©Accor

Trotz Inflation und steigender Lebenserhaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Vor allem die Europäer und Europäerinnen seien zuversichtlich, was ihre Reiseausgaben im laufenden Jahr angeht. So die Erkenntnis der Hotelgruppe Accor auf Grund einer Umfrage bei Leuten in Europa, die 2024 eine Auslandreise planen.

Mehr als die Hälfte (54%) gibt demnach an, 2024 mehr Geld für Reisen zur Verfügung zu haben als noch 2023. Der Trend zieht sich durch alle abgefragten Länder, selbst in Italien – das bei der Frage die am wenigsten zuversichtlichsten Resultate hatte, gehen 44% von einer besseren finanziellen Lage als im Vorjahr aus.

Neben privaten Trips steigt auch die Zahl der internationalen Workation- oder Bleisure-Reisen – also Reisen, die Geschäfts- und Freizeitaktivitäten kombinieren. Arbeitszeiten werden immer flexibler und mehr Arbeitgebende ermöglichen ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitsreisen. Dadurch rechne jede/r fünfte europäische Reisende (19%) damit, im Jahr 2024 mindestens eine Reise zu unternehmen, die Arbeit und Freizeit miteinander verbindet.

Es zieht in den Süden

Geht es um die Wahl des Reiseziels, stehen die Hotspots Südeuropas nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste: In der europäischen Gesamtbetrachtung plant jede/r Vierte (23%) 2024 eine Reise nach Spanien, gefolgt von Italien (18%), Frankreich (16%), Portugal und Griechenland (jeweils 13%).

Das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen nimmt bei allen Befragten zu: Sieben von zehn (71%) geben an, dass Nachhaltigkeit bei ihren Reiseentscheidungen eine wichtige Rolle spielt. Zu den am häufigsten genutzten Massnahmen der Befragten, um Reisen nachhaltiger zu gestalten, gehören weniger oft zu reisen (11%), weniger Flugreisen (14%) und die aktive Suche nach nachhaltigen Unterkünften oder Reiseveranstaltern (10%). In der Praxis scheitert das nachhaltige Reisen für 38% der Befragten allerdings an den Kosten.

Die Folgen des Klimawandels beeinflussen in jedem Fall schon heute die Länge der Reise-Saison: Jede/r fünfte (19) Befragte reist lieber in der Nebensaison, um das Risiko von Hitzewellen, wie sie im letzten Sommer etwa in Südeuropa zu beobachten waren, zu vermeiden. Für einige Destinationen könnte dieser Trend zu einer längeren Tourismussaison führen.

Friends and Family

35% der Befragten geben an, dass sie bei ihrer Urlaubsplanung auf Empfehlungen von Freunden und Verwandten vertrauen. 29% orientieren sich an Online-Bewertungen auf Websites wie TripAdvisor oder Hotel-Websites.

Auch Loyalität zählt: 17% ist die Vertrauenswürdigkeit von Reiseveranstaltern und Marken bei ihrer Buchungsentscheidung wichtig. Für 6% der Befragten ist die Mitgliedschaft in einem Treueprogramm eines bestimmten Unterkunftsanbieters oder Reiseveranstalters entscheidend.

Ein Sechstel (16 ) lässt sich von Reisezielen beeinflussen, die sie in Fernsehsendungen oder Filmen gesehen haben. Set-Jetting, der Trend zum Urlaub an Drehorten, ist nicht zuletzt durch erfolgreiche Filme und Serien wie «The White Lotus» oder «Game of Thrones» im Trend.

Darauf reagieren auch einzelne Reiseveranstalter mit speziellen Reiserouten und Erlebnis-Packages. Etwa 12% der Befragten lassen sich von Reisezielen beeinflussen, die sie in den sozialen Medien gesehen haben – damit lassen sich genauso viele von Instagram und Co. ‘beraten’ wie vom Reisebüro.

Das Hotel ist das Ziel
Zwei von drei Umfrageteilnehmer*innen (65%) planen, im Jahr 2024 in ein Hotel einzuchecken. Unter den deutschen Reisenden sind es sogar 70%. Bei der Auswahl sind Kosten und Lage die wichtigsten Faktoren.
Attraktiv für Reisende sind auch jene Hotels, die einen guten und persönlichen Service bieten: Für 21% der Befragten ist dies ein wesentliches Kriterium. Weitere Faktoren, die für die Buchung ausschlaggebend sind, sind gutes Essen (37%), ein ansprechendes Ambiente (17%) und der Bezug zum Reiseziel (11%).

17% der europäischen Reisenden werden im Jahr 2024 allein urlauben. Haustiere: 9% der Urlauber planen, ihre Haustiere mitzunehmen. 36% der Befragten geben an, dass es ihnen wichtig ist, in jene lokalen Kulturen und Gemeinschaften einzutauchen, die sie im Urlaub besuchen. 13% wollen das Gefühl haben, einen positiven Beitrag für ihr Reiseziel zu leisten.

Ruhe und Entspannung sind für 44% der Reisenden das Wichtigste an einem Urlaub. 15% der europäischen Befragten geben an, aufgrund ihrer unausgeglichenen Work-Life-Balance eine Auszeit zu brauchen.

36% geben an, dass es wichtig ist, eine Reise zu wählen, die es ihnen ermöglicht, sich um ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden zu kümmern und den Stress des Alltags hinter sich zu lassen.

9% der Reisenden werden eine Reise unternehmen, bei der die Kulinarik im Fokus steht, z. B. Weinverkostungen oder Food Festivals; 9% werden für ein Musikereignis eine Reise unternehmen. 6% werden zu einem Sportereignis reisen, wobei die Olympischen Spiele, die Paralympics in Paris sowie die Fussball EM 2024 in Deutschland als grösste Sportattraktionen des Jahres ganz oben auf der Liste stehen. (TI)

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