Edelweiss schiesst scharf gegen Pilotengewerkschaft Aeropers

Der Arbeitskampf beim Ferienflieger geht in die nächste Runde.
©Edelweiss

Der Arbeitskampf beim Schweizer Ferienflieger Edelweiss verschärft sich weiter. Der Vorstand des Piloten-Verbands Aeropers verweigere trotz konkretem Angebot weiterhin die Fortführung von GAV-Verhandlungen mit Edelweiss, schreibt die Airline in einer Mitteilung.

Sie selber sei nach wie vor an einer Fortführung von konstruktiven Verhandlungen interessiert, mit dem Ziel eine nachhaltige Sozialpartnerschaft weiterzuführen.

Das Angebot von Edelweiss über eine Steigerung von 15%der Lohnsumme werde vom Vorstand von Aeropers nicht akzeptiert, heisst es von der Airline weiter. Die Forderung des Vorstandes hingegen würde eine Erhöhung der Kosten der Cockpit-Crew um 50% bedeuten, was für Edelweiss schlicht nicht realistisch und unternehmerisch untragbar sei.

Nachdem Aeropers die Verhandlungen zu einem neuen Cockpit-GAV letzten Freitag abgebrochen hat, habe Edelweiss am Montag ihr Angebot erneuert und konkrete Umsetzungsvorschläge abgegeben. Diese liegen nach Ansicht der Airline innerhalb der unternehmerischen Möglichkeiten. Auch dieser Vorschlag werde von AEROPERS nicht akzeptiert.

Das Angebot von Edelweiss beinhalte mehr Lohn, höhere Erfolgsbeteiligung und bessere, individuelle Flexibilität. Das konkrete Angebot sehe weiterhin eine 15% Steigerung über 4,5 Jahre vor. Dies vor dem Hintergrund, dass bereits per Januar 2023, ausservertraglich und freiwillig, von Edelweiss an alle Pilotinnen und Piloten 2% zusätzlich ausbezahlt worden seien und im April 2024 grosse Teile der Einbussen aus der Corona Zeit den Mitarbeitenden wieder gutgeschrieben würden.

Das Angebot beinhalte nicht nur einen Teuerungsausgleich, der rückwirkend und für die Zukunft gilt, sondern auch weitere Verbesserungen, wie Anhebung der Löhne, höhere Erfolgsbeteiligung und Massnahmen für eine bedeutend bessere Planbarkeit des Soziallebens.

Darüber hinaus hätten die Pilotinnen und Piloten die Möglichkeit, ihre Vergütung entweder durch eine Steigerung der Produktivität oder durch eine erhöhte Flexibilität zu verbessern. Zusätzlich biete Edelweiss neue, freiwillige Arbeitszeitmodelle an, um den individuellen Bedürfnissen noch gerechter zu werden.

Schon heute bietet Edelweiss nach eigener Einschätzung «wettbewerbsfähige Vergütungs- und Arbeitsbedingungen sowie eine hervorragende Pensionskassenlösung». Als einzige Personalgruppe bei Edelweiss profitieren Cockpit-Mitarbeitende von 26% Pensionskassenbeiträgen, welche vollumfänglich vom Arbeitgeber bezahlt werden.

«Die Forderungen von Aeropers stehen fernab unserer unternehmerischen Möglichkeiten. Das von ihnen geforderte Paket würde unsere Cockpitkosten in der Grössenordnung von 50% verteuern. Wir sind zu allen Themen gesprächsbereit, aber gleichzeitig auch verpflichtet, die Zukunftsfähigkeit von Edelweiss sicherzustellen.

Mit der unverhältnismässigen Verteuerung der Cockpitkosten wären auch unsere Investitions-Pläne für umweltfreundlichere Flugzeuge nicht mehr wie geplant umsetzbar», sagt David Birrer, Chief Operating Officer von Edelweiss. (TI)