Feedback: «Ich kann Herr Amin nur zustimmen»

Aktualisiert am 25.06.2021
TRAVEL INSIDE-Leserin Eva Bonasso Lizzola antwortet Ahmed Amin auf sein Feedback zu Ägypten als sicheres Reiseland.

Eva Bonasso Lizzola, per E-Mail

«Ich habe den Artikel von Herrn Amin über Ägypten gelesen und kann dem nur zustimmen. Wir waren über Neujahr dort und es ist genauso wie von ihm beschrieben.

Ägypten hat sehr strenge Auflagen, welche auch befolgt werden: Ob bei Einreise oder Rückreise, was man von der so organisierten Schweiz leider nicht behaupten kann. Nur als Beispiel, beim Transfer zum Airport für die Rückreise wurden wir von der Polizei angehalten und es wurde geprüft ob alle Masken trugen. Hier hingegen werden Demos abgehalten und die Polizei schaut zu!

Wir wollten am 1. Mai wieder nach Ägypten reisen und mussten nun aufgrund der Quarantäne-Pflicht absagen. Dass Ägypten auf der Risikoliste gelandet ist, ist reine Willkür,  da man nun beim Boarding einen negativen PCR-Test braucht.

Ich bin Herrn Amin sehr dankbar für den Leserbrief und hoffe, dass mehr Leute nun Ägypten aus einer anderen Sicht betrachten.»

***

Ahmed Amin, Managing Director, Amin Travel GmbH, Zürich

«Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Ägypter/Schweizer, der seit 48 Jahren in der europäischen Hotellerie- und Tourismusbranchen tätig ist. Zudem bin ich Gründer der Amin Travel GmbH, Zürich, die als Ägyptenspezialist der Schweiz seit 1984 bekannt ist.

Aus diesen Gründen fühle ich mich verpflichtet, die CH-Tourismus-Fachpresse, ihren Lesern, die Tourismusfachleute speziell und die Schweizer-Konsumente im Allgemeinen, bezüglich des BAG-Entscheides, Ägypten als Corona Risikoland zu nennen, über folgende Fakten zu informieren: 

  • Tatsächlich kämpft Ägypten gegen die Corona Pandemie genauso wie andere Länder der Welt.  
  • Seit Februar 2020, als die Corona Pandemie die Welt erobert hat, arbeiten in Ägypten das Tourismus-Ministerium, das Gesundheits- Ministerium, das Zivilluftfahrt-Ministerium und der Ägypten-Tourismus-Verband zusammen, um die Pandemie zu bekämpfen und die ägyptische Bevölkerung sowie Ägypten-Besucher zu schützen und im Krankheitsfall zu behandeln. 
  • Schon im März 2020, fast ein Jahr bevor die meisten europäischen Länder es getan haben, hatte Ägypten am Abend Ausgangssperren verordnet, Schulen geschlossen und alle Tourismus-Einrichtungen (Hotels, Museen, Besichtigungsstätten, Restaurants, Kaffees usw.) wurden gesperrt. Zudem hatte man ausserhalb der Ballungszentren ganze Spitäler vorgesehen, um die Corona Patienten weit weg von den grossen Städten zu behandeln. 
  • Die Empfehlungen der WHO (Händewaschen, Distanzhalten, Maskentragen usw.) wurden durch die Medien bekanntgemacht. Noch heute werden Menschen, die ohne Maske unterwegs sind (zu Fuss, im PKW, Bus, Zug, Taxi usw.) ermahnt und bei Verweigerung bestraft. 
  • Erst am 15. Mai 2020 durften die Hotels, die touristischen Einrichtungen, die Museen und die archäologischen Stätten ihre Tore wieder öffnen, zuerst für die Einheimischen Gäste und nur zu 25% ihrer Kapazitäten. Am 1. Juni 2020 wurde erlaubt, 50% der Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Die Bedingung für die Wiedereröffnung war und ist bis heute der Erhalt des sogenannten «Hygiene Safety Certificat» des Gesundheits- und des Tourismus-Ministeriums. Dieses beinhaltet sehr strenge hygienische Auflagen, die von internationalen spezialisierten Fachorganisationen zusammengesetzt und gutgeheissen wurden. 
  • Ab 1. Juli 2020 durften die zertifizierten Hotels und touristischen Einrichtungen den ausländischen Touristen 50% ihrer Kapazitäten zuerst am Roten Meer, Süd Sinai und Marsa Matrouh zur Verfügung stellen. Danach wurde erlaubt Kairo, Luxor, Assuan usw. zu bereisen unter der Auflage, die strengen hygienischen Bedingungen einzuhalten und die erlaubte Quote von 50% nicht zu überschreiten. Dies gilt bis heute in allen ägyptischen touristischen Betrieben (nicht nur in Hotels)! 
  • Ebenfalls wurden für den Flugverkehr vor dem Boarding, während dem Flug und nach der Ankunft in den ägyptischen Flughäfen strenge Auflagen vorgeschrieben. 
  • Man kann die Städte am Roten Meer und im Süd-Sinai praktisch Corona-frei nennen. Dort liegt die tägliche neue Infektionszahl beinahe bei null.  

Was tut die ägyptische Regierung sonst für die Touristen, die in Ägypten Corona-positiv getestet werden? 

  • Der Patient wird in seinem gebuchten Hotel auf einer Hoteletage, die nicht mit anderen Hotelgästen belegt wird, sofort in Quarantäne isoliert. Das Gesundheits-Ministerium wird sofort informiert. Wenn der Fall nicht kritisch ist, bleibt der Gast unter medizinischer Behandlung im Hotel. Das Hotel übernimmt die gesamte Aufenthaltskosten inklusive Mahlzeiten und Getränke, solange der Patient dies benötigt. Begleiter des Patienten werden ebenfalls getestet und es gilt für sie die gleiche Behandlung wie für den Patienten. 
  • Patienten in kritischem Zustand werden sofort ins Spital gebracht und gegen Corona behandelt. Der Spitalaufenthalt und die Behandlungskosten werden vom ägyptischen Gesundheits-Ministerium getragen.  
    Begleiter, die nicht infiziert sind können auswählen zwischen kostenlosem Aufenthalt im Hotel so lange der Patient im Spital ist oder zurück nach Hause zu fliegen. 
    Begleiter, die infiziert und im kritischen Zustand sind, werden im Spital behandelt. Für sie gilt die gleiche Behandlung wie für den Patienten selbst. 

Warum kann man Ägypten bereisen? 

Das Obengenannte beweist, dass die Gäste, die Ägypten bereisen, dort in guten Händen sind.  

Stand Freitag, den 23. April 2021, sind in Ägypten offiziell 865 neue Corona Infektionen innert 24 Stunden gemeldet (bei 110 Millionen Einwohner). In der Schweiz sind es 2113 Fälle (bei 8,5 Millionen Einwohner).  

Falls die ägyptischen Behörden die Infektionszahlen in Ägypten um 200% niedriger angeben als diese tatsächlich sind, wären diese verglichen mit einer Einwohnerzahl von 110 Millionen Menschen trotzdem noch sehr tief und akzeptabel. 

Es ist den schweizerischen Tourismusfachleuten überlassen, ob sie Ägypten als Reiseland empfehlen oder nicht. Fast jedes Reisebüro im Lande hatte oder hat bis heute Kunden, die in Ägypten unterwegs waren oder noch sind. Die Berichte und deren Erfahrungen von Kunden, die in Ägypten waren oder jetzt noch sind, sind für jeden von uns sehr wertvoll. 

Ich wünsche allen CH-Reisebüros gute Geschäfte und baldige Erholung von der Corona Pandemie.»