Feedback: «Eine sozialistisch veranlagte Umverteilung»

TRAVEL INSIDE-Leser Andy C. Mosetti zur Abstimmung über die neue Flugsteuer.

Andy C. Mosetti, Nextsky (Switzerland), Zürich

Andy C. Mosetti

«Das grösste Argument der Befürworter ist, dass das CO2-Gesetz eine Lenkungssteuer sei, und das Geld zurück zum Volk fliesse…

Ein immer wieder gehörtes Argument der Befürworter ist, dass es keine Flüge für CHF 49  an den Ballermann brauche. Und daher dieses Gesetz dem entgegen wirke.

Mit dem ersten Teil der Aussage bin ich 100% einverstanden. Low-Cost-Quersubventionierte Tarife sind eine Schande und bringen auch der Reisebranche nichts. Hingegen wird das vorgeschlagene CO2-Gesetz mit seinen gestaffelten Zuschlägen nicht daran ändern. Ob der Flug CHF 49 oder mit Zuschlag CHF 79 kosten wird, ist völlig irrelevant für die Low-Cost-Junggesellen-Abschiedsparty.

Aber auch beim Geschäftsreisenden am anderen Ende der Steuerskala, der bis CHF 120 mehr bezahlen soll, wird es nichts an der Häufigkeit der Reisetätigkeit ändern. Denn da bezahlt sowieso die Firma, was immer es halt kostet.

Sprich: das angebliche Ziel dieser angeblichen Lenkungssteuer wird nicht erreicht.

Echten Einbruch von Billigflügen würde nur ein Mindestpreis z.B. von CHF 250 für Flugreisen bringen…

Diese Steuer hingegen ist nichts anderes als eine sozialistisch veranlagte Umverteilung. Es ist nur ein riesiger Steuergebühren-Topf, der erstellt wird.

Rechnet man nur überschlagsmässig mit 58,6 Millionen Abflügen in der Schweiz (Jahr 2019) mit nur dem tiefsten Steuersatz von CHF 30 belastet, kämen über CHF 1,758 Mia. zusammen. Im Jahr. Die Hälfte wäre für die Schweizer Bevölkerung gemäss Gesetz. Der Rest wird für energieeffiziente Projekte irgendwo auf dem Planeten verwendet… Die Rot/Grün-Klientel kann damit NGO’s gründen, die für nichts anderes gemacht sind als diese Gebühren-Töpfe zu plündern, so nach dem Motto ‘wir machen energieeffiziente Heizungen in Neu-Guinea’.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin total für die Ermutigung von umweltfreundlichem Luftverkehr. Durch gezielte Lenkungsabgaben, bei ‘Dreckschleudern’ hat Australien schon vor Dekaden dafür gesorgt, dass die Airlines mit möglichst effizienten und leiseren Flugzeugen nach Australien fliegen.

Sogar für einen Mindestpreis wäre ich zu haben, aber sicher nicht für einen sozialistischen Gebührentopf damit sich ein paar Ausgewählte daran bereichern können. Und die echt Leidenden sind die Familien, die für den Langstreckenflug knapp CHF 500 mehr berappen müssen.

Über die anderen Seiten des Gesetzes äussere ich mich hier nicht. Es geht nur um die Frage des Luftverkehrs.

Nur alleine aus diesen Gründen hoffe ich, wird jede Vereinigung in unserer Branche ein klares Nein zum CO2-Gesetz empfehlen. Und jeder in unserer Branche das gleiche in die Urne legen.»