Feedback: «Ist Thailand ein gefährliches Land geworden?»

TRAVEL INSIDE Leser Dieter Bretscher plädiert für mehr Vorsicht auf Reisen.

Dieter Bretscher, Gutmann Travel Zuerich (Homeoffice Phnom Penh)

Dieter Bretscher
zvg

«Die Neuigkeit von der Vergewaltigung und Ermordung der Schweizerin Rita (57) auf Phuket ist ein Schock für alle und bleibt eine Tragödie. Die Blick Schlagzeile wirft natürlich sofort die Frage auf, ob jetzt Thailand oder andere asiatische Laender jetzt gefährliche Länder geworden sind? Ich möchte dies verneinen, denn solche brutale Gewaltverbrechen gegenüber Touristen bleiben in Thailand und Asien Einzelfälle.

Zum grossen Teil wäre diese Tragödie vermeidbar gewesen. Phuket ist 542km2 gross. Als Vergleich ist der Kanton Basel Land 518km2 gross. Phuket ist nicht so klein wie man sich eine Insel vorstellt. Rita wollte Orchideen pflücken und diese wachsen nicht am Wegrand. Obwohl der Weg vom Hotel zum Wasserfall nur knappe zwei Kilometer beträgt, ist es eben überall ausserhalb Europas dringend zu empfehlen einen Führer oder wenigstens eine Begleitperson mitzunehmen, wenn man sich vom Weg entfernen möchte.

Wenn man vom Weg abkommt lauern Gefahren, welche man wirklich nie genau abschätzen kann, auch wenn jemand schon Asien bereist hatte oder vorgibt, Phuket zu kennen. Abseits des Weges kann man in ein Tobel runterstürzen, Opfer einer brutalen Tierfalle werden oder von einem Tier/einer Schlange gebissen werden. Es ist aber äusserst selten und bleibt ein bedauernswerter Zufall, dass ein Vergewaltiger und Mörder Rita getroffen hatte.

Ich besitze ein kleines Grundstück mitten im Regenwald in einem erloschenen Vulkan etwa 35km von der Hauptstrasse in der Provinz Koh Kong in Kambodscha. Seit über 20 Jahren wohne ich in Kambodscha. Ich würde nie einen Weg in der Wildnis ohne Begleitung verlassen. Wenn man die elementaren Vorsichtsmassnahmen in einem Land als Tourist respektiert, dann wird das Reisen in unserer Welt weniger gefährlich.»