Feedback: «Nordkorea zu propagieren = provokative Profilierungssucht»

Aktualisiert am 20.08.2024
TRAVEL INSIDE Leser Fernando Herrera zur OPINION von H.P. Brasser und das Feedback von Barbara Wohlfarth zum Nordkorea-Bericht von André Lüthi.

Fernando Herrera, Unternehmensinhaber ABS

«Vielen Dank an H. P. Brasser für seine fundierte Opinion über Reisen nach Nordkorea. Ich bin auch der Meinung, dass eine touristische Reise nach Nordkorea völlig unangebracht ist.

Die Abschottung und Überwachung des Diktators verhindert jeden ‘normalen’ Kontakt mit der Bevölkerung. Im Gegenteil, man bringt sie in Lebensgefahr oder ins Gefängnis.

Natürlich sind die Menschen nett und die Landschaft toll – auch in Afghanistan oder Yemen oder in El Salvador oder Nicaragua oder Mali oder Burkina Faso oder….

Wenn die Nordkoreanische Regierung ihren gesamten BIP für Angriffswaffen, Raketen und vor allem für die persönliche Bereicherung der Diktatoren-Familie ausgibt, sollte kein Cent von aussen kommen.

Geben wir unser Geld an Länder aus wo es dringend benötigt wird, wo wir vor Ort direkt helfen können und die Landschaft auch toll ist. Wir von der Reisebranche kennen diese Länder.

Reisen nach Nordkorea zu propagieren = provokative Profilierungssucht. Nordkorea muss man anders helfen!»

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Barbara Wohlfarth, Reisecocktail

Barbara Wohlfarth
©TRAVEL INSIDE

«Ich habe das Land mit meiner damals 4-jährigen Tochter vor rund 12 Jahren im Rahmen einer Aviatik Rundreise besucht.

Dass Nordkorea sich wieder für den Tourismus öffnet, werte ich sehr positiv. Nordkorea steht auch seit langem wieder auf meiner Bucket List. Gerne möchte ich die Veränderungen sehen. Wir sollten uns bewusst sein, wenn wir das Land ändern wollen, braucht es Touristen.

Wer vor Ort war, weiss wie die chinesischen Touristen die Bevölkerung wie im Zoo anschauten und eher die Vorstellungen von China zur Bevölkerung bringen, als unser westliches Gedankengut.

Wir wollen doch alle, dass sich etwas ändert vor Ort und dass unsere Vorstellung der Demokratie ankommt. Auch wenn wir in erster Linie mit den staatlichen Reiseleitern Kontakt haben, diese reden auch mit ihren Freunden etc.

Gebildete westliche Touristen, welche die Leute und die Bevölkerung mit Respekt betrachten, bringen dem Land viel mehr, als Chinesen die kurzfristig Geld vor Ort lassen. Nordkorea ist und bleibt eine Diktatur, aber es ist ein wunderschönes, faszinierendes Land.

Man muss diesem mit offenen Augen begegnen. Wir sollten auch mal kritisch hinterfragen, wie wir im Westen mit den Informationen umgehen, denn nicht alles was in der Region passiert dringt zu uns durch. Ich persönlich habe die Nordkoreaner als super herzlich und liebenswert erlebt.

Die Erinnerung (welche ich leider nicht fotografisch festhalten durfte), wie der Nordkoreanische Soldat an DMZ meine Tochter hält und in die Luft schwingt ist absolut unvergesslich.»