FTI-Chef Rigel: «Können unseren Service signifikant verbessern»

Ludovic Rigel, neu Managing Director von FTI Touristik in der Schweiz, gibt Antworten auf Fragen von TRAVEL INSIDE.
Ludovic Rigel ©FTI

Seit dem 1. Juli 2023 ist Ludovic Rigel neuer Managing Director der FTI Touristik AG. Rigel ist bereits seit 2011 für die FTI Group tätig, wo der studierte Business Manager zunächst als Controller für den Veranstalter FTI Touristik AG in der Schweiz einstieg.

Nach verschiedenen Stationen und Führungspositionen verantwortet er zuletzt als CFO den gesamten Finance und Controlling Bereich für die sieben Unternehmen der Gruppe in der Schweiz, in Frankreich und Belgien.

TRAVEL INSIDE hat mit dem neuen Leiter der FTI Touristik AG gesprochen.


Ludovic Rigel, nach Carmen Doré haben oder mussten auch Nalan Göler und Dzeladin Zulic das Unternehmen verlassen – weshalb wurden diese Abgänge den Partnern nicht kommuniziert?

Es ist richtig, Frau Göler und Herr Zulic haben unser Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Bei Frau Göler waren sehr persönliche Umstände der Hintergrund, was wir im Sinne unserer ehemaligen Mitarbeiterin nicht weiter kommentieren möchten und um Verständnis bitten. Herr Zulic hatte uns schon länger über seinen Wunsch nach neuen Herausforderungen unterrichtet und wir haben den Wechsel auf seiner Position vorbereitet.

Seit 1. August 2023 hat Thomas Giband nun die Verantwortung als Head of Sales & Projects inne – er übt diese Stelle in Personalunion mit derselben Position in Frankreich aus, wo er schon seit 2013 tätig ist. Da dieser Wechsel allerdings genau auf den Hauptferienmonat August gefallen ist, haben wir die Kommunikation dafür zum 1. September 2023 geplant.

Was genau bedeutet dieser Umbau bei FTI in der CH?

Er bedeutet klarere Strukturen und mehr Synergie-Effekte. Über die letzten Jahre hinweg hatten wir in der Schweiz trotz eines relativ kleinen Teams sehr viele Hierarchie-Ebenen geschaffen. Die Pandemie hatte uns dann zum Umdenken gezwungen und obwohl in der Krisenzeit die Manpower notgedrungen anders gebündelt werden musste, blieb das Organigramm davon zunächst einmal unangetastet.

Nach Covid haben wir uns diese Strukturen nun genau angesehen und bessere Lösungen für die Zukunft entwickelt. Durch die enge Verzahnung mit München ist unser Management in der Schweiz internationaler geworden mit den entsprechenden Benefits. Das ergibt einen stärkeren Auftritt und positive Synergie-Effekte über mehrere Märkte hinweg.

Die Teams unter diesem Management sind und bleiben aber regional, wir kennen und verstehen den Markt in der Schweiz, wir arbeiten und leben in der Schweiz, wir tauschen uns mit den Agenten aus und wir legen ein Produkt auf, das speziell zu den Schweizern und ihren Vorlieben passt.

Welche neuen Ziele haben Sie von München erhalten, was konkret möchte man ändern bei FTI Schweiz?

Es gibt keine Vorgaben, sondern nur gemeinsame Ziele. Ich bin noch keine zwei Monate in der neuen Position, aber die wichtigsten Marker sind aus meiner Sicht zunächst unsere neue Strukturen zu festigen, um schnellere und schlankere Prozesse zu etablieren.

Weitere Punkte auf der Agenda sind Umsatzwachstum mit entsprechender Profitabilität – ich sehe zum Beispiel noch sehr viel Potenzial in der Romandie – und neue Investments in unsere IT-Landschaft. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sicherlich viele weitere, kleine und grosse Ziele feststecken.

Lief es in der Schweiz zu wenig gut, und wie läuft es aktuell?

Wie obig ausgeführt, die neue Struktur hängt mit internen Prozessen zusammen, nicht mit unseren Umsätzen.

Tatsächlich steuern wir für das laufende Geschäftsjahr derzeit auf einen Allzeit-Rekord zu – wir haben bereits den Umsatz von 2021/22 übertroffen und werden voraussichtlich auch unser bisheriges Bestergebnis aus dem Jahr 2018/19 steigern können. Die Buchungseingänge für kommende Geschäftsjahr 2023/24 sind auch schon sehr vielversprechend.

Wir haben von aufgebrachten Reisebüros gehört, welche aufgrund einer offenbar sehr schlechten Erreichbarkeit und Kommunikation den Verkauf von FTI eingestellt haben oder zumindest angedroht. Wie lässt sich das erklären?

Wir danken Ihnen für diese Hinweise, die wir sehr ernst nehmen. Gerne gehen wir konkreten Beschwerden auf die Spur, falls Sie uns dazu nähere Informationen zukommen lassen wollen.

Wir haben für den Beobachtungszeitraum Juli und August die Zahlen unserer Standard-Telefonhotline, unserer VIP-Telefonhotline, unserer Notfall-Hotline und unsere Email-Aktionen nochmals genau analysiert.

Das Ergebnis: Die Quoten unserer Standard-Hotline und unseres Feedbacks via E-Mail sind absolut einwandfrei. Bei unserer VIP-Telefonhotline gab es einen Einzeltag, an dem wir aufgrund technischer Probleme schlechter erreichbar waren, dieses Problem konnte jedoch unmittelbar behoben werden und war tags darauf bereits nicht mehr gegeben.

Bei unserer Notfall-Hotline wissen wir, dass wir – auch im Vergleich zu Wettbewerbern – länger und konstanter erreichbar sein müssen. Hier arbeiten wir bereits an neuen Strukturen und bauen ein entsprechendes Team auf, sodass wir voraussichtlich noch in diesem Kalenderjahr unseren Service signifikant verbessern können.

Darüber hinaus stehen wir mit den Agenturen persönlich über unseren Aussendienst sowie bei Webinaren und Fam Trips zur Verfügung und kommunizieren Updates mit wöchentlichen Newslettern.

Interview: Yannick Suter