Geschäftsreisen in Europa legen leicht zu

Die Auswertung des Corporate Payment-Experten Airplus zeigt, dass Mitarbeitende von Schweizer Unternehmen öfters unterwegs waren.
©Airplus

Europäische Unternehmen schickten ihre Mitarbeitenden im ersten Halbjahr
2024 wieder vermehrt auf Reisen. Das zeigt eine Auswertung des Corporate-Payment-Experten AirPlus International.

Schweizer Markt deutlich über anderen europäischen Märkten

Im ersten Halbjahr 2024 waren die Mitarbeitenden von Schweizer Unternehmen erneut öfters auf Geschäftsreisen unterwegs: Die Anzahl der zwischen Januar und Juni verkauften Flugtickets erhöhte sich um 10%, während die Ausgaben um 3.6% anstiegen. Das zeigt der AirPlus Business Travel Index, eine Auswertung der über AirPlus abgewickelten Transaktionen. Damit liegt die Zunahme des Reisegeschäfts in der Schweiz deutlich über dem Durchschnitt der europäischen Unternehmen (Anzahl Tickets: +1.6%; Ticketausgaben: +1.7%).

Mehr Tickets während der Fusball-EM

Während die Fussball-Europameisterschaft bei europäischen Unternehmen keinen
nennenswerten Einfluss auf die Reisetätigkeit hatte, zeigt sich in der Schweiz ein anderes
Bild: Schweizer Unternehmen buchten im untersuchten Zeitraum (14.06.-30.06.)
deutlich mehr Tickets nach Deutschland als noch im Vorjahr (+6.5%).

«Die europäischen Geschäftsreisenden waren im ersten Halbjahr trotz Widrigkeiten wie
Streiks und Flugausfällen zum Jahresanfang häufiger unterwegs als noch im Vorjahr –
persönliche Meetings bleiben also nach wie vor unverzichtbar. Ein Blick auf die
Reisetätigkeit während der Fussball-Europameisterschaft zeigt zudem, dass die
Kombination von geschäftlichen und privaten Reisen bei den Schweizer
Geschäftsreisenden weiter an Beliebtheit gewinnt. Solche flexiblen Arbeitsmodelle sind
gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiger Baustein, um sowohl die
Zufriedenheit als auch die Produktivität der Mitarbeitenden zu erhöhen und Talente
langfristig zu binden», sagt Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der
Schweiz.

Alle Entwicklungen des ersten Halbjahrs im Überblick

Bleisure: Kombination von Business und Freizeit bleibt beliebt
Der Trend, Geschäftsreisen mit einem privaten Aufenthalt zu verlängern, setzte sich im
ersten Halbjahr weiter fort. 22.8% der Schweizer Reisenden starteten ihren Trip an
einem Wochenende – ein Plus von 0.4% gegenüber dem Vorjahr (Europa
16%; +0.6%).

Mehr Planungssicherheit
Die Schweizer Geschäftsreisenden buchten ihre Flüge im Durchschnitt 32.3 Tage vor
Abflug und damit knapp zwei Tage früher als noch im Vorjahr (30.5 Tage). Die Firmen
möchten sich so offenbar frühzeitig Kapazitäten und Preise sichern und für mehr
Planungssicherheit sorgen. Weibliche Reisende agierten dabei in jedem untersuchten
Markt vorausschauender als ihre männlichen Kollegen und buchten Reisen im Schnitt fast
fünf Tage früher (Europa insgesamt: 32 vs. 27.2 Tage; Schweiz: 33.7 vs. 31.8 Tage).

Gebuchte Reiseklassen stabil, Preise leicht tiefer
Im ersten Halbjahr 2024 buchten 17.3% der Schweizer Geschäftsreisenden einen
Flug in der Business Class (2023: 17.4%). In der Premium Economy bzw. Economy
Class reisten 82.5% der Business Traveller (2023: 82.4%), wobei dieses Jahr etwas
mehr Tickets auf die Premium Economy entfallen sind als letztes Jahr (1.6% vs. 0.9%).
Diese minime Verlagerung der Buchungsklassen könnte mit den leichten Veränderungen
der Reisestrecken zusammenhängen: In den ersten sechs Monaten 2024 bewegten sich
im Vorjahresvergleich etwas weniger Geschäftsreisende auf Interkontinentalstrecken
(25.6 vs. 26.5%) und entsprechend etwas mehr auf Verbindungen innerhalb
Europas (74.2 vs. 73.3%).

Die Ticketpreise bewegten sich in sämtlichen Buchungsklassen nach unten. Ein Business-Class-Ticket kostete im ersten Halbjahr CHF 4230 (-4.7%), ein Economy-Class-Ticket CHF 603 (-1.3%). In der Premium Economy zeige sich mit einem Ticketpreis
von durchschnittlich CHF 709 die grösste Differenz zum Vorjahr (-27.2%).
Die beliebtesten Reiseziele der Schweizer Geschäftsreisenden änderten sich gegenüber
dem Vorjahr nicht: in Europa waren dies Deutschland, Grossbritannien und Spanien, im
Rest der Welt die USA, China und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Weniger Inlandsflüge, weniger Kurztrips
Bereits seit einigen Jahren geht der Trend hin zu weniger Inlandsflügen und längeren
Reisen. Dies lässt sich u.a. mit den Bemühungen der Firmen für mehr Nachhaltigkeit
begründen. Der Anteil der Inlandsflüge in Europa sank 2024 von 32.2% auf 31.3%, in der Schweiz lag dieser Wert im Halbjahresvergleich unverändert bei sehr tiefen 0.2%.

Ebenfalls unverändert blieb in der Schweiz die durchschnittliche Reisedauer mit 6.5
Tagen, wobei der Anteil eintägiger Dienstreisen mit 4.4% weiter rückläufig war
(-0.4%). Auch in den anderen europäischen Ländern manifestiert sich dieser
Trend: Eine durchschnittliche Geschäftsreise dauerte mit 5.8 Tagen ähnlich lange wie
bereits 2023 (5.9 Tage). Der Anteil eintägiger Kurztrips sank von 6.8% auf 6.7%.

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