Hotelplan und DER Touristik verlangen Geld für Gratisarbeit von der Swiss

Rückforderungen der Reisebranche blieben monatelang liegen.
©iStock.com/Jetlinerimages

Als im vergangenen März die Rückerstattungsforderungen wegen Corona sprunghaft zunahmen, hatten die Swiss und die gesamte Lufthansa Gruppe die automatisierten Refund-Funktionen in den GDS abgestellt.

Rückforderungen der Reisebüros und TO wegen stornierter Flüge mussten manuell gestellt werden und blieben monatelang liegen. Jetzt fordern zwei grosse Reiseveranstalter, Hotelplan Suisse und DER Touristik Suisse, für die daraus entstandene Mehrarbeit eine Entschädigung von der Swiss, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

«Wir haben wegen der Prozessumstellung der Swiss gratis gearbeitet», sagt Tim Bachmann, CEO von Hotelplan Schweiz. «Das hat uns einen Riesenschaden verursacht» – einen «tiefen sechsstelligen Betrag, den wir von der Swiss nun zurückfordern». DER Touristik verlange ebenfalls Geld für die Gratisarbeit. «Uns ist durch die Ausserkraftsetzung automatischer Rückerstattungsprozesse erheblicher administrativer Aufwand entstanden, dessen Abarbeitung bis in den Winter andauern wird.» Hinzu komme der Schaden, der durch die verzögerte Rückerstattung entstanden sei, so DER-Touristik-Sprecher Markus Flick in der Zeitung.

«Soweit die Forderungen rechtlich begründet sein sollten, werden wir diesen selbstverständlich Folge leisten», zitiert das Blatt eine Swiss-Sprecherin. Das Verhältnis der Reisebüros und TO mit der Airline ist auf einem Tiefpunkt angelangt. SRV-Geschäftsführer Walter Kunz: «Wir gehen davon aus, dass Hunderte kleinere Unternehmen, die über ein System der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung Iata bei der Swiss buchen, zusätzliche Arbeit leisten mussten, um ihr Geld zurückzufordern.»

«Die Partnerschaft mit der Swiss, aber auch mit anderen Fluggesellschaften hat sich zu unserem grossen Bedauern im bisherigen Verlauf dieses Jahres nicht als krisenfest erwiesen», wird Markus Flick zitiert. Die automatisierten Rückforderungsprozesse der Lufthansa Gruppe sind zwar seit dem Sommer wieder in Betrieb und Swiss hat auch mehr Personal für die Rückerstattungen abgestellt, dennoch sind noch nicht alle Rückerstattungen erfolgt. (TI)