IATA-Walsh: «Jahr der Rekorde, aber keiner guten»

Grösster Einbruch seit systematisch Passagierkilometer gezählt werden.
Willie Walsh. © IATA

Der Weltverband der Linien-Fluggesellschaften (IATA) hat in seinem Jahrbuch 2020 die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrt dokumentiert. «2020 war ein Jahr der Rekorde, aber keiner guten», fasste IATA-Generaldirektor Willie Walsh die Krisenzwischenbilanz zusammen.

Insgesamt flogen im vergangenen Jahr nur 1,8 Milliarden Passagiere im Linienflugverkehr, 60,2% weniger als im Jahr davor. 2’986’993 Millionen Passagierkilometer brachten Airlines 2020 weltweit zusammen. Das war der grösste Einbruch seit Beginn der systematischen Zählung der Passagierkilometer etwa 1950, wie aus dem jetzt veröffentlichten statistischen Jahrbuch 2020 hervorgeht.

Die Umsätze im Passagiergeschäft gingen im vergangenen Jahr um 69% auf USD 189 Mia. zurück. Die Nettoverluste aller Airlines in der IATA betrugen USD 126,4 Mia. Eine Million Arbeitsplätze seien in der Industrie verloren gegangen.

Nur jedes dritte Flugzeug in Betrieb

«Im April 2020 ist wegen der Schliessung zahlreicher Grenzen 66% der kommerziellen Flugzeuge nicht im Flugbetrieb gewesen», hält der Verband fest. Rund 18’000 Flugzeuge waren gegroundet und standen still am Boden.

In Europa flogen laut der IATA-Statistik im vergangenen Jahr noch 389,9 Millionen Menschen, 67,4% weniger als im Jahr davor. Auf internationalen Strecken waren die Deutschen unter allen Passagieren die drittgrösste Gruppe (30,8 Millionen), nach US-Bürgern (45,7 Millionen) und Briten (40,8 Millionen).

Das Frachtgeschäft dagegen sank weltweit nur um 21,4%. Die aktivste Airline war nach IATA-Daten American Airlines. Im weltweiten Passagierverkehr sackte die Auslastung der Flüge auf 65,1% ab. Mitglieder des Verbandes sind etwa 290 Fluggesellschaften, die nach Angaben der IATA zusammen 82% des weltweiten Flugverkehrs abdecken. (TI)