Israel kontert Saudi Arabien

In weniger als zehn Jahren soll die Negev-Wüste zu einem der grössten Tourismusmagneten der Welt werden.
Bizarre Felsformationen im Timna-Nationalpark ©Israel Photo Gallery

Bekanntlich investiert Saudi Arabien Milliarden in den Tourismus in dessen Wüste und am Roten Meer. Die neue Tourismusstrategie Israels sieht nun ähnliches vor, in dem die Negev-Wüste bis 2030 die Tourismusdestination der Zukunft innerhalb Israels werden soll.

Europa am nächsten gelegene Wüste

In weniger als zehn Jahren soll die Negev, die Europa am nächsten gelegene Wüste, zu einem der grössten Besuchermagnete der Welt werden. Hierfür plant das Ministerium umfangreiche Investitionen in die touristische Infrastruktur der Region. Dazu zählt der Ausbau der Verkehrsanbindungen, neue Unterkünfte für unterschiedliche Zielgruppen
sowie Besucherzentren und die Sanierung der Küstenlinie von Eilat.

Die Negev nimmt etwa 62% der gesamten Landfläche Israels ein. Spuren vergangener Zivilisationen und deren Landwirtschaft sowie archäologische Stätten finden sich hier allenthalben. Dies soll künftig aufgewertet und touristisch erlebbar gemacht werden.

Gut ausgebaute Infrastruktur

Bereits heute steht den Besuchern eine gut ausgebaute Infrastruktur zur Verfügung. Der 2019 eröffnete Ramon Flughafen liegt nur 18 km von der Resortstadt Eilat am Roten Meer entfernt und bindet somit die gesamte Region gut an.

Eilat ist somit der perfekte Ausgangspunkt um die Wüste in all ihrer Vielfalt zu erleben. Zu den Investitionsfeldern der Zukunft gehört der Ausbau der Verkehrsanbindungen wie Zugverbindungen sowie der Bau von Übernachtungsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Bedürfnissen und Reisebudgets Rechnung tragen, von Hotels über Glamping-Anlagen bis hin zu kleinen landestypischen Gästehäusern. Weiterhin ist die Errichtung von Parks für Grossveranstaltungen wie Konzerten sowie die Kennzeichnung von neuen Wander- und Fahrradrouten in Planung.

Sechs Regionen, sechs Erlebniswelten

Im Rahmen der Strategie ‘Negev 2030’ wird die Wüste in sechs verschiedene Regionen aufgeteilt, wovon jede einzelne einen besonderen Charakter aufweist und spezifische Erlebnisse bereithält.

  • Eilat am Roten Meer wird künftig Besucher mit einer umweltfreundlich renovierten Küstenlinie begrüßen, deren neu gestaltete Strandpromenade von der Landschaft der Berge um die Stadt herum inspiriert ist.
  • Nördlich von Eilat liegt der Timna-Nationalpark mit der ältesten Kupfermine der Welt
    und spektakulären Bergen, die sich bestens für Aktivurlaub eignen. Nahe dem Park ist ein Ökohotel in biblischer Landschaft geplant.
  • Das Arava-Tal hat sich bereits in den letzten Jahren zu einer gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Destination des Wüstentourismus entwickelt. Hier soll künftig im Herzen der Dattelplantage ein Besucherzentrum auf unterhaltsame
    Weise altes und neues Wissen rund um den Anbau der Medjool-Datteln vermitteln, der lokalen Spezialität, sowie rund um die Landwirtschaft in der Wüstenregion.
  • Der Region um das Tote Meer ist bereits jetzt ein Entwicklungsprojekt gewidmet: Das israelische Tourismusministerium investiert umgerechnet mehr als 300 Millionen Euro darin, die Region in das weltweit grösste natürliche Spa umzuwandeln.
  • Auch die Region der Wüstenkrater und der Weihrauchstrasse rund um den
    Erosionskrater Ramon ist einzigartig auf der Welt. Die Landschaft bizarrer
    Felsformationen und Berge wird behutsam touristisch erschlossen. So werden dort neue Unterkünfte geplant, die von traditionellen Beduinenzelten über Camping-Plätze bis hin zu luxuriösen Hotels ein breites Spektrum abdecken. Ein internationales Zentrum für Sternenbeobachtung soll entstehen und um den Machtesch Ramon sollen künftig mehr Kulturevents stattfinden.
    Eine Glamping-Anlage mit futuristisch anmutenden transparenten Unterkünften in
    Kugelform soll Gäste den Zauber der Wüste näherbringen. Diese Anlage soll ökologisch behutsam nach Prinzipien der Umweltverträglichkeit gestaltet werden. Rund um Avdat ist der historischen Weihrauchroute, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, ein umfangreiches Entwicklungsprogramm gewidmet. Teil des Projektes ist neben ökologisch nachhaltigen Unterkünften ein Zentrum zum Kulturerbe der Nabatäer.
  • Das Heritage and Culture Centre, eine Region bei Beer Sheva, erfährt eine Aufwertung der städtischen Infrastruktur, die kulturelles Erbe und zeitgemässe Erfordernisse miteinander vereint. Der Westen der Negev, der ‘Blooming Desert’ genannten sechsten Region, zeichnet sich durch jährliche Events für Musikliebhaber, für Radsportler und für kulinarisch Interessierte aus. (TI)