Jetzt streicht auch Hotelplan alle Pauschalreisen

Aktualisiert am 18.03.2020
Ferien mit Hotelplan sind nun doch nicht mehr möglich.
Thomas Stirnimann. ©TI

Die Hotelplan Group hat am Dienstagmorgen entschieden, das Reiseprogramm bis 19. April 2020 auszusetzen. Neubuchungen werden erst wieder für Ferien ab 20. April 2020 entgegengenommen. Am späten Montagabend hatte Hotelplan Suisse noch mitgeteilt, «Ferien mit Hotelplan nach wie vor möglich». Dies gelte nun nicht mehr, bestätigte Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler auf Rückfrage von TRAVEL INSIDE und verwies auf die «sich stündlich ändernden Rahmenbedingungen» zur Erklärung der spektakulären Kehrtwendung.

Die Meldung sei ein Schnellschuss gewesen, räumt Hotelplan-Group-CEO Thomas Stirnimann gegenüber TI ein. «Inhaltlich richtig, denn der Bundesrat hat kein Reiseverbot ausgesprochen, aber trotzdem nicht mehr haltbar.» Man habe versucht, ein positives Zeichen zu setzen und mit einem Befreiungsschlag darauf reagieren wollen, dass die Vorgaben des Bundes bezüglich Reisen für die Kunden unklar und verwirrend waren. «Leider hat das noch mehr Verwirrung statt Klärung gebracht», so Stirnimann.

Alle bereits gebuchten Pauschalreisen bis zum 19. April können nun kostenlos annulliert oder umgebucht werden. Die gleiche Regelung gilt für bereits gebuchte Ferienwohnungen oder Ferienhäuser von Interhome und Interchalet weltweit. Für Einzelleistungen gelten die Annullations- und Umbuchungsbedingungen der Leistungsträger. So sind zum Beispiel für Nur-Flüge die Bedingungen der Airlines relevant.

Kundenfreundlichste Position eingenommen

«Aufgrund der neusten Entwicklungen weltweit haben wir die aus unserer Sicht kundenfreundlichste Position eingenommen und haben uns entschieden, Auseinandersetzungen für Kompensationen mit unseren Leistungsträgern und nicht mit unseren Kunden zu führen», sagt Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Group. «Wir machen dies, obschon bis jetzt noch keine Direktive existiert, um in der unübersichtlichen Situation für unsere Kunden Klarheit zu schaffen», so Stirnimann weiter – offensichtlich mit Blick auf die zurückhaltende Reiseempfehlung des Bundesrats. (TI)