In der Tat sei der gegenwärtige Buchungseingang bei den SRV-Mitgliedern zurückhaltend, sagt SRV-Präsident Max E. Katz im Interview mit der «Schweiz am Sonntag». Hauptgrund sei die Verunsicherung der Konsumenten nach den verschiedenen Terror-Attentaten in Ägypten, Tunesien, der Türkei, aber auch Paris und Brüssel. Mit Insolvenzen unter den Mitgliedern rechne er jedoch nicht, antwortet Katz auf eine entsprechende Frage der Zeitung. «Fakt ist, dass die meisten seriösen Reisebüros einen langen Atem haben und auch in schwierigen Zeiten über genügend Liquiditätsreserven verfügen.» Es sei ihm kein einziger Fall aus den SRV-Reihen bekannt, der aufgrund der aktuellen Lage in ernsthafte Probleme geraten sei.
Hochwertige und professionelle Beratung werde in solchen Zeiten besonders wertgeschätzt, v.a. von Familien, sagt Katz. Branchenspezialisten seien gefragt, um die aktuelle Lage einzuschätzen und über Annullationsbedingungen zu informieren. Auch das Wirrwarr der Flugtarife sei für den Laien nicht mehr zu verstehen.
Sollte der Buchungsstau über die nächsten Wochen anhalten, werde 2016 wohl ein Last-Minute-Jahr, so Katz. Speziell gelte dies für die Türkei, aber auch allgemein würden sich die bereits gesunkenen Schweizer Ferienpreise für Sommer und Herbst tendenziell weiter verbilligen. Die Preise von identischen Ferienangeboten in der Schweiz entsprächen übrigens weitgehend denen im benachbarten Ausland. Wer in der Schweiz buche, profitiere derzeit sogar vom Wechselkurs. Dieser liege wieder bei CHF 1.10, die Veranstalter hätten ihre Sommerprodukte aber zum Wechselkurs von CHF 1.03 eingekauft.
