Alle reden von Nachhaltigkeit auch auf Geschäftsreisen – wie aber steht es mit den Taten, welche den Worten folgen sollen? Es könnten noch mehr sein, wie ein Roundtable-Gespräch von der Business-Travel-Plattform Travelperk zeigte.
Bei rund 30% der Ausschreibungen werde Nachhaltigkeit von den Firmen aktiv abgefragt, sagte Eugen Triebelhorn, Geschäftsführer DACH von Travelperk. Ob er diesen Anteil hoch oder tief findet, sagte er nicht. Luft nach oben gibt es aber auf jeden Fall. Vor allem bei klassischen KMU, so Triebelhorn, während die öffentliche Hand und grosse Unternehmen mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit zeigten.
Festzustellen sei aber auch, wie Nachhaltigkeitsthemen zunehmend im ‘war of talents’ zum Argument würden. «Nachhaltigkeit macht Firmen attraktiv für junge Mitarbeitende», so Triebelhorn. So komme die Forderung nach nachhaltigem Reisen immer öfter auch ‘bottom up’ von den Millenials unter den Mitarbeitenden kleinerer und mittelgrossen Firmen.
Aber auch Kapitalgeber bei Start ups verlangten zunehmend nach Nachhaltigkeit bei den Firmen, in die sie investieren. Als Hindernis ortet Triebelhorn eine weitgehende Abwesenheit von Standards. Grosse Themen seien dabei etwa die Messung und Kompensation des CO2-Fussabdrucks.
Dass Nachhaltigkeitsfragen bei der Wahl der Geschäftsreisepartner zunehmend eine Rolle spielen, stellte auch Lutz Nauert, Senior Vice Präsident des Geschäftsreiseanbieters BCD Travel, fest. Gefragt seien konkrete Angebote von der Datenerhebung über die Vermeidung und Kompensation bis zum Reporting.
Die Frage allerdings bleibt: Ist Nachhaltigkeit im konkreten Fall ein Killerkriterium bei der Auswahl eines Leistungsträgers? Nein, geht aus der Antwort von Christian Holler, Assistant Vice President Business Mobility beim Autovermieter Enterprise. hervor. Nachhaltigkeit sei zwar mittlerweilen ein Punkt im Fragenkatalog und könne bei der Auswahl der Partner eine Rolle spielen, sei aber kein Ausschlusskriterium, hielt er fest.
Christian Maurer
